Petition ist mit 65,858 Unterschriften erfolgreich
An: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga
Corona-Soforthilfe für alle Selbständigen - und diesmal wirklich für alle!

Liebe Freundinnen und Freunde
Unsere Petition war ein Erfolg! Der Bundesrat hat am 16.4.2020 - knapp eine Woche nach Einreichung der Petition - entschieden, den Erwerbsersatz-Anspruch auf indirekt betroffene Selbständige auszuweiten.
Ich danke euch allen für eure Unterstützung!
Ben Leoni
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Version française 🇫🇷: https://act.campax.org/p/corona-independents
Video: https://youtu.be/e7OfRlQQBns
Langversion: https://youtu.be/fvmLYb25DUs
Liebe Frau Bundespräsidentin, in eindrücklichen Worten haben Sie der Schweiz versichert, dass niemand in der Corona-Krise im Stich gelassen würde. Und Ihr Bundesratskollege Guy Parmelin sagte bei der Präsentation der Milliardenhilfe des Bundes, dass allen geholfen werde: Angestellten, Unternehmen, Selbständigen.
Die Hilfe ist unterdessen angerollt, und die Medien sind voll des Lobes. Doch seit einigen Tagen reiben sich Zehn- oder vielleicht Hunderttausende von Selbständigen die Augen, weil sie realisieren, dass sie durch alle Maschen fallen und - Stand heute 25. März 2020 - keinen Rappen sehen werden.
Unzählige selbständige Einzel-Unternehmer wie Taxifahrer, Grafikerinnen, Tontechniker, Fotografinnen, Webmarketing-Berater, Kameraleute, Video-Editorinnen, Reinigungskräfte, etc. stehen kurz vor dem Ende und dem Gang zum Sozialamt - nur weil sie in den Seco-Beratungen aus der Liste der unterstützungsbedürftigen Selbständigerwerbenden gefallen sind. Weil sie keine GmbH sind, und weil sie nicht direkt von einer Betriebsschliessung betroffen sind, sondern nur indirekt: Sie haben keine Arbeit und kein Einkommen mehr, weil ihre Kunden pausieren.
Diese Selbständigen brauchen nun Ihre Hilfe, denn sie können weder Kurzarbeit anmelden noch Erwerbsausfall beantragen. Weil sie für beides die Kriterien nicht erfüllen. Wer das immer noch nicht glaubt, soll unbedingt den SRF-Kassensturz vom Dienstag 24.3. schauen.
Frau Bundespräsidentin, Herr Wirtschaftsminister: Lassen Sie diese unzähligen Selbständigen nicht im Stich, die jetzt durch alle Maschen fallen. Wir fordern Corona-Soforthilfe für alle Selbständigen - und diesmal wirklich für alle!
Warum ist das wichtig?
Ohne sie würde die Schweizer Wirtschaft nicht im gleichen Stil funktionieren: Kleine Einzelfirmen, kleine Solo-Selbständige - meistens mit einer Rechtsform gegründet, die viele Risiken und fast keine Sicherheiten bietet. Sie sind diejenigen, denen ein grosses Unternehmen auch am Freitag Abend noch anrufen kann, mit der Bitte, einen dringenden Auftrag schnell übers Wochenende zu erledigen. Oder über Nacht. Diese Leute arbeiten oft alleine, zu Hause, stecken ihr ganzes Erspartes in Ihre kleine Firma und müssen damit leben, dass es mal besser, mal weniger gut läuft.
Sie haben alle mit viel Herzblut ein eigenes kleines Unternehmen aufgebaut - und meistens ohne fremde Hilfe. Die Banken haben ihnen keine Kredite gegeben, und Investoren haben sich nicht für sie interessiert.
Seit Ende Februar haben diese Selbständigen keine Aufträge mehr. Weil ihre Kunden untergetaucht sind oder den Betrieb schliessen mussten. Somit sind sie zwar nicht direkt betroffen von einer Schliessung, meistens aber sogar noch stärker betroffen. Denn während ihr Kunde bereits im Kurzarbeit-Modus läuft, gibt es diese Option nicht für die Selbständigen - ausser sie sind Gesellschafter in arbeitnehmerähnlicher Funktion. So kommt es zu absurden Situationen wie dieser:
Ein Hotel darf weiterhin betrieben werden - hat aber verständlicherweise wenig Gäste, und pausiert deshalb für ein paar Monate. Alle Angestellten (auch jene im Stundenlohn) erhalten Kurzarbeits-Entschädigung. Doch der kleine Bierbrauer, der dieses Hotel beliefert, und dummerweise keine GmbH ist, kann keine Kurzarbeit anmelden. Auch nicht Erwerbsausfall, denn er musste ja keinen "öffentlich zugänglichen Betrieb" schliessen.
Lassen Sie uns zusammen solche absurden Fallstricke aus dem Weg schaffen. Indem der Bundesrat noch diese Woche beschliesst, dass alle von der Corona-Krise betroffenen Firmen Hilfe bekommen - und zwar wirklich alle. Einzelfirmen sollen Kurzarbeit oder Erwerbsausfall-Entschädigung beantragen können - egal ob sie direkt oder indirekt von den Massnahmen des Bundes betroffen sind.
Wir schliessen uns konkret folgenden Vorschlägen und Forderungen an, die in den letzten Tagen bereits an die Adresse der zuständigen Bundesstellen gelangt sind:
1. Alle Berufsgruppen werden gleich unterstützt, falls sie einen Erwerbsausfall glaubhaft mit dem Coronavirus in Verbindung bringen können.
2. Für Selbstständige mit oder ohne GmbH gelten die gleichen Regeln:
a) CHF 196.-/Entschädigung pro Tag, maximal 80% des Einkommens.
b) Das Einkommen muss mittels Lohnzahlungen der letzten zwei Jahre nachgewiesen werden.
c) Eine Beziehung zum Coronavirus muss glaubhaft dargestellt werden können (einfach machbar über Umsatz und Kundengruppen)
Vielen Dank, dass Sie dafür sorgen, dass wirklich niemand im Stich gelassen wird.
Wie die Unterschriften übergeben werden
Online und unter Einhaltung sämtlicher Bundesrätlichen Vorschriften.