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An: Gemeinde Hünenberg (CH-6331 Hünenberg)

Petition gegen die Tierfabrik «Chueweid» in Drälikon Hünenberg

Die Petition lief bis zum 31. Oktober 2019.

Forderungen:

Das geplante Projekt der Interfarm GmbH wird von der Gemeinde Hünenberg verhindert und es wird keiner Vergrösserung der bestehenden Tierfabrik zugestimmt.

Die Interfarm GmbH, welche in der Chueweid in Drälikon Hünenberg (ZG) tätig ist, möchte mit einem gewaltigen Neubau Platz für 1 040 Jersey Kühe schaffen (heute sind es bereits 300 Kühe und 200 Jungtiere).

Das Projekt stösst nicht nur beim Landschaftsschutz Schweiz, bei verschiedenen Umweltverbänden und bei vielen Bauern auf grossen Widerstand, unzählige Einwohnerinnen und Einwohner von Hünenberg sind über die Dimensionen und die absehbaren negativen Folgen für das kleine familienfreundliche Dorf Hünenberg besorgt.

Der geplante Neubau ist eine gigantische Tierfabrik, welche es so in der Schweiz noch nie gegeben hat. Der Bau hat nichts mehr mit einer idyllischen Schweizer Landwirtschaft zu tun, sondern beabsichtigt eine industrielle Nutzung von Tieren. Um diese Massentierhaltung unterhalten zu können, bedarf es einer enormen Logistik in Form von vielen Lastwagentransporten für die Futterzulieferung sowie die Güllen- und Schlachttransporte. Die Reussebene wird durch eine weisse Halle in der Grösse von 1,6 Fussballfeldern entfremdet und das an der Reuss gelegene Naherholungsgebiet der Gemeinde Hünenberg wird verschandelt. Die Belastungen durch die CO₂- und Methanemissionen werden im Dorf zu einer Verringerung der Lebensqualität führen. Das Projekt ist überdimensioniert und entspricht in keinster Weise den Nahrungsbedürfnissen der Bevölkerung. Unzählige Tiere werden leiden und ihr Leben lassen nur zur finanziellen Bereicherung der Interfarm GmbH. Hünenberg möchte keine grauenvolle naturfremde Tierfabrik und macht dies durch diese Petition deutlich!

Warum ist das wichtig?

Die einleitende Argumentation wird aufgrund der nachfolgenden Fakten deutlich:

● Die Reussebene wird neben den Gewächshäusern eines anderen Bauernhofs zusätzlich durch einen Stall mit den Dimensionen 230 Meter Länge, 50 Meter Breite und 20 Meter Höhe verschandelt. Die 11 000 m2 Halle entspricht der Grösse von 1,6 Fussballfeldern (Waldvogel, 2018).

● Der anfallende Tretmist beläuft sich für den voraussichtlichen Tierbestand auf 9 240 Tonnen pro Jahr. Hinzu kommt eine Jaucheansammlung von 6 230 m3 (6 230 000 Liter) pro Jahr. Würde die Raumkapazität für über 1 000 Tiere ausgelastet, würde sich Jauche- und Tretmistbelastungen entsprechend erhöhen (Rutzmoser, Horlacher, & Schultheiss, 2014). Die entstehende Gülle wird aufgrund der enormen Menge an benachbarte Höfe als Dünger verteilt. Die anfallende Güllenmenge wird die Wiesen veröden und die Nitratbelastung der Böden verschärfen. Unzählige Tiere und Insekten werden aussterben und die Biodiversität wird weiter abnehmen (Biermayr, 2018). Die schweizerische Landwirtschaft ist für mehr als 90 Prozent der Ammoniakemissionen im Land verantwortlich. Ein Grossteil davon entsteht, wenn Gülle ausgebracht wird oder wenn Jauchegruben keine Abdeckung haben (Schweizer Bauer, 2019). Wir denken, die dramatische Situation muss nicht unnötig weiter verschärft werden.

● Der Raufutterverzehr für den geplanten Tierbestand beträgt in etwa 4 400 Tonnen pro Jahr. (Flückiger Strebel, 2015). Um die geplante Menge an Tieren füttern zu können, bedarf es einer enormen Futterzulieferung.
Unzählige Lastwagen pro Jahr werden das idyllische Hünenberg als Durchgangsverkehr belasten.

● Eine Kuh stösst pro Jahr 75 kg Methan aus, dies entspricht 1 875 kg CO₂-Äquivalente pro Jahr (Léchot, 2016). Die geplanten 800 – 1 000 Kühe würden zwischen 1 500 000 und 1 875 000 kg CO₂ pro Jahr erzeugen. Ein durchschnittlicher Personenwagen verursachte im Jahr 2018, 1 378 kg CO₂ (Auto-Schweiz, 2019). Der Betrieb der Interfarm GmbH verursacht einzig durch die Haltung der Jersey Kühe so viel CO₂ wie 1088 bis 1 360 Autos pro Jahr. Die Lebensqualität im familienfreundlichen Hünenberg würde durch die Methan-, CO₂- und Ammoniak-Gase erheblich beeinträchtigt.

● Die Interfarm GmbH möchte vorwiegend auf Milchproduktion setzen. Der Milchkonsum ist in den letzten 10 Jahren um 18 % gesunken. Dieser Rückgang ist nach Angaben der Grossverteiler ein längerfristiger Trend. Die Pläne der Interfarm GmbH widersprechen demzufolge den gegenwärtigen und zukünftigen Ernährungsgewohnheiten der Schweizer Bevölkerung (Theiler, 2019).

● Die Interfarm GmbH bewirbt ihr Projekt mit einem erhöhten Tierwohl und bezeichnet es als «Wohlfühloase für die Tiere». Da Milch gewonnen werden kann, «ohne der Kuh etwas zu Leide zu tun», gehen die meisten Menschen davon aus, dass Milchprodukte frei von Tierleid seien (Joy, 2013). Dabei wird verschwiegen, dass die Kühe nur Milch geben, wenn sie ein Kalb geboren haben. Die Kühe werden zu diesem Zweck einmal pro Jahr künstlich besamt. Kurz nach der Geburt wird der Kuh ihr Kind (Kälbchen) weggenommen und in Iglus isoliert gehalten, auf engstem Raum. Die Milch der Kuh, die eigentlich für das Kälbchen zur Verfügung steht, wird der Kuh weggenommen und dem Kälbchen vorenthalten. Die Kühe und die Kälber leiden nachweisbar an enormem Trennungsschmerz (Häne, 2015/2018). Die (männlichen) Kälbchen werden nach wenigen Wochen in Mastbetriebe überführt und landen nach 16 – 18 Wochen auf dem Schlachthof (Joy, 2013). Ein Kalb, welches wirtschaftlich nicht «rentiert», darf in der Schweiz sogar bereits nach gesetzlicher Frist von 7 Tagen getötet werden (Busse, 2015). Die Interfarm GmbH produziert auf diese Weise in der «Wohlfühloase» Drälikon viele hunderte fühlende Tiere pro Jahr, um sie zu töten. Es ist heute allgemein bekannt, dass die Massentierhaltung nebst dem Verursachen von Tierleid in hohem Masse zur Umwelt-verschmutzung sowie zur Klimaerwärmung und der Reduktion der Artenvielfalt beiträgt. Ein Projekt wie die Tierfabrik Chueweid in Drälikon Hünenberg darf deshalb auf keinen Fall realisiert werden.

Literaturverzeichnis
● Auto-Schweiz. (2019). Durchschnittliche CO₂-Emissionen neuer Personenwagen 2018. Abgerufen am 16. 8. 2019 von www.auto.swiss.
● Biermayr, R. (13. 7. 2018). Die Pläne für einen riesigen Stall in Hünenberg stossen auf Widerstand. Luzerner Zeitung.
● Busse, T. (2015). Die Wegwerfkuh. München: Karl Blessing Verlag.
● Flückiger Strebel, E. (2015). Abgerufen am 28. Juli 2019 von Fundus Agri-Cultura Alpina: https://fundus-agricultura.wiki/?p=2811%20%20und%20%20%20 http://www.ufa.ch/beratung/fuetterungsgrundlagen/rindvieh/kaelberaufzucht/
● Häne, S. (2015). Sie leben keine sieben Tage mehr. Tagesanzeiger.
● Häne, S. (2018). Trinken die Schweizer bald «Elternzeit-Milch»? Tagesanzeiger.
● Joy, M. (2013). Warum wir Hunde lieben, Schweine essen und Kühe anziehen. Münster: Compassion Media Verlag.
● Léchot, J. (12. April 2016). Wie viel Mühe machen Kühe dem Klima wirklich? Von https://daslamm.ch abgerufen
● Rutzmoser, K., Horlacher, D., & Schultheiss, U. (2014). Festmist- und Jaucheanfall, Mengen und Nährstoffgehalte aus Bilanzierungsmodellen.
Darmstatt: Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL).
● Schweizer Bauer. (2019). Gülle: Bund will neue Regeln. Bern: schweizerbauer.ch – sda.
● Theiler, L. (9. Mai 2019). SRF. Abgerufen am 26. 7. 2019 von Milch macht‘s – aber nicht mehr so wie früher
● Waldvogel, G. (6. Juli 2018). Halle für über 1000 Kühe provoziert Kritik. Zentral Plus. Abgerufen am 26. 7. 2019 von www.zentralplus.ch
6331 Hünenberg

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2019-09-24 19:46:09 +0200

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