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An: Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD)

Verbot des Einsatzes von Gummigeschossen

Mittwoch, 28.06.2023, haben wir die 6’437 Unterschriften der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) in Bern überreicht.

Die Unterschriften wurden von Florian Düblin, Generalsekretär der KKJPD im Beisein einiger Unterstützer*innen entgegengenommen. Herr Düblin versicherte uns, dass das Anliegen nun im Vorstand besprochen und thematisiert werde und die KKJPD uns eine Antwort auf die Petition zukommen lässt.

Es war wichtig, heute ein Zeichen zu setzen. Gummigeschosse können weder gut noch schlecht eingesetzt werden. Da die Streuung ab zwei Metern unberechenbar wird, ist es nicht möglich, Verletzungen zu vermeiden, insbesondere im Gesichtsbereich. Viele europäische Länder haben die Verwendung solcher Munition bereits verboten, es ist an der Zeit, dass auch die Schweiz diesem Beispiel folgt. Nun werden wir die Situation in Bezug auf die Anwendung dieser Massnahme weiterhin sorgfältig beobachten.

Petition überreicht – wir machen weiter.
Sei dabei!

Unterschreibe jetzt die Petition, um über weitere Schritte und Aktionsaufrufe informiert zu werden.

Gemeinsam erhöhen wir den Druck auf die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) und weitere Entscheidungsträger*innen.

Version française: https://act.campax.org/p/interdiction-des-balles-en-caoutchouc
Versione italiana: https://act.campax.org/p/divieto-proiettili-di-gomma
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Die Unterzeichner*innen dieser Petition fordern ein sofortiges schweizweites Verbot des Einsatzes von Gummigeschossen durch die Polizei. Diese Munition ist extrem gefährlich und kann schwere körperliche Schäden verursachen.

Ein aktuelles Beispiel für die verheerende Wirkung von Gummigeschossen ist der Fall eines jungen Mannes in Zürich. Während einer nicht bewilligten Demonstration am 1. Mai erblindete er auf einem Auge, da die Polizei in eine eingekesselte Gruppe Gummigeschosse abgefeuert hat. Leider wird dieser junge Mann sein Augenlicht nie wieder erlangen. Sein Fall macht deutlich, was für gravierende Verletzungen Gummigeschosse verursachen können. Die Tatsache, dass die Polizei diese Munition trotz der offensichtlichen gesundheitlichen Risiken weiterhin einsetzt, ist inakzeptabel und erfordert schnelles Handeln.

Warum ist das wichtig?

Der Einsatz von Gummigeschossen ist immer gefährlich und wird oft mit Situationen von Repression und willkürlicher Gewalt durch die Polizei in Verbindung gebracht. Obwohl die Munition entwickelt wurde, um das Risiko zu verringern, dass eine Person schwer verletzt wird, verursacht sie in der Realität schwere Verletzungen. Stellvertretend für viele Augenärzt*innen drückt es Dr. Anna Fierz aus:

“Das hierzulande verwendete Gummischrot weist eine beträchtliche Streuung auf, weshalb es nicht möglich ist, Augenverletzungen zuverlässig zu vermeiden.”

Schon auf 10 Meter streut das Schrot aus dem Mehrzweckwerfer über eine Fläche von 2x2m. Trotzdem werden Gummigeschosse in der Schweiz immer noch verwendet und verursachen schwerwiegende Schäden. Ausserdem, werden die Daten über Augenverletzungen durch Gummigeschosse nicht veröffentlicht, so dass es eine Dunkelziffer gibt.

Viele europäische Länder haben bereits Massnahmen gegen den Einsatz dieser Art von Munition ergriffen und damit bewiesen, dass es möglich ist, die öffentliche Ordnung ohne den Einsatz solcher Waffengewalt aufrechtzuerhalten. Warum ist dies nicht auch in der Schweiz der Fall? Was ist die eigentliche Funktion und der Zweck des Einsatzes von Gummigeschossen? Wenn das Ziel darin besteht, die Menge zu zerstreuen und zu vertreiben, warum wird dann willkürlich in eine eingekesselte Gruppe von Menschen geschossen? Die Auflösung nicht bewilligter Demonstrationen rechtfertigt nicht den Einsatz von Munition, die bleibende Schäden wie den Verlust des Augenlichts verursachen.

Es ist höchste Zeit, dass auch die Schweiz ein Verbot des Einsatzes von Gummigeschossen erlässt und sich der Staat verpflichtet, ein Klima zu schaffen, in dem die Menschenrechte und die Sicherheit der Bürger*innen besser berücksichtigt werden.

(Verletzungen bei einer Frau durch Gummigeschosse am 8. März in Basel)
https://uploads-campax.s3.eu-central-1.amazonaws.com/Verletzungen-Gummigeschosse-Basel-8.3.23.png

*****
Quellen:
- https://www.tagesanzeiger.ch/demonstrant-verliert-auge-wegen-gummigeschoss-141148247076
- https://www.republik.ch/2022/12/01/voll-ins-auge
- https://saez.ch/article/doi/saez.2022.20611
- Bild: Mark Hull, https://www.flickr.com/ photos/hully_exile/2459531253

Links

Neuigkeiten

2023-06-30 12:25:30 +0200

Augenverletzungen durch Gummischrot

Umstritten Trifft Gummischrot das Auge, kann es erblinden. Trotzdem setzt die Polizei auf den Einsatz dieser Geschosse. Wie viele Menschen schweizweit davon betroffen sind, ist unklar. Doch es sind zu viele, davon ist unsere Autorin überzeugt.

Schweizerische Ärztezeitung (SÄZ) – Das offizielle Organ der FMH
Dr. med. Anna Fierz, Augenärztin, Zürich, 28.06.2023:
https://saez.ch/article/doi/saez.2023.21672

2023-06-30 12:22:32 +0200

Gummigeschosse: Die Fakten

In den vergangenen Monaten haben wir intensiv zu den verschiedenen Gummi­geschossen recherchiert, die die Schweizer Polizei­behörden einsetzen. Begleitend zum eigentlichen Artikel beantworten wir hier die wichtigsten Fragen.

Von Basil Schöni, 01.12.2022

https://www.republik.ch/2022/12/01/gummigeschosse-die-fakten

2023-06-30 12:21:53 +0200

https://cdn.repub.ch/s3/republik-assets/repos/republik/article-voll-ins-auge/images/dce36e47c542c53f66e6ac92920dde0ecebcb3fa.gif

Voll ins Auge

Mindestens einmal pro Jahr wird in der Schweiz ein Mensch von einem Gummigeschoss schwer verletzt. Trotzdem setzt die Polizei oft und erstaunlich breit auf das umstrittene Einsatzmittel. Kritik daran gibt es kaum. Anders als früher.

Von Brigitte Hürlimann, Basil Schöni (Text) und Flacoux (Illustration), 01.12.2022

https://www.republik.ch/2022/12/01/voll-ins-auge

2023-05-15 12:45:15 +0200

5,000 Unterschriften erreicht

2023-05-11 14:03:23 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2023-05-11 10:26:41 +0200

500 Unterschriften erreicht

2023-05-11 09:55:45 +0200

1. Mai entfacht Debatte um Gummischrot-Verbot: https://www.zueritoday.ch/zuerich/stadt-zuerich/1-mai-entfacht-debatte-um-gummischrot-verbot-151465015

2023-05-10 19:04:25 +0200

100 Unterschriften erreicht

2023-05-10 17:13:37 +0200

50 Unterschriften erreicht

2023-05-10 15:57:31 +0200

25 Unterschriften erreicht

2023-05-10 14:50:13 +0200

10 Unterschriften erreicht