Informationen aus dem Artikel ‘Eine innige Partnerschaft’ (WoZ Nr. 22, 29.5.2025)
Die israelisch-schweizerische Firma Elbit (Sitz in Uetendorf BE) wird von der Schweizer Armee als einheimische Firma behandelt, was sie rechtlich auch sei. Ihr Hauptsitz ist jedoch in Haifa. Die bereits länger ansässige Firma hat vor drei Jahren nahe bei Thun "ein Testzentrum eröffnet. Dort will man gemäss eigenen Angaben "Telekommunikations- und IT-Lösungen entwickeln, die der Konzern dann für sich nutzen kann" - was auch immer das heissen mag.
2008 waren beim Angriff gegen Gaza namens ‘gegossenes Blei’ Drohnen der Elbit im Einsatz. 1400 Palästinenser:innen wurden getötet.
Im Juli und August 2014 wurden im Krieg namens ‘Operation Fels in der Brandung’ 2000 Palästinenser:innen getötet (Amnesty international in WoZ Nr. 22). Damals war die Drohne Hermes-900 erstmals im Einsatz, welche auch die Schweiz von Elbit beziehen will.
Auf eine Parlamentsfrage antwortete der Bundesrat noch 2023 (Der erneute Angriff Israels gegen Gaza begann im Oktober 2023) dass er "keine Rüstungskooperation mit Israel" erkenne.
So sehen die universellen Menschenrechte und die Neutralität der Schweiz aus.
Die Lieferung von 6 dieser Drohnen-Ungetüme der Elbit an die Schweizer Armee hätte 2019 erfolgen sollen, steht jedoch bis heute aus (zum Glück, wir wollen die gar nicht! Für solche Geschäfte werden unsere Steuergelder verschwendet.), weil Elbit seit Kriegsbeginn (Okt. 2023) israelische Aufträge priorisiert!
Aus der Schweiz wurden von 2015 bis 2024 vom Seco bewilligte Dual-Use-Güter für 85,9 Mio. SFr nach Israel exportiert. Im Rekordjahr 2024 (!) war es ein Umfang von 16.7 Mio. SFr. Am Drohnenauftrag für die Schweiz sind 60 Schweizer Firmen als Zulieferer beteiligt.
Am 12.6.2025 gelesen:
Aus Le monde diplomatique, Beilage in der WoZ Nr. 24, 12.6.2025
Zitat des Knessetabgeordneten Ziv Sukkot (Partei Religiöser Zionismus): "Jeder hat sich daran gewöhnt, dass in einer Kriegsnacht hunderte Menschen im Gazastreifen getötet werden - die Welt interessiert das nicht."
Der Autor des Artikels, Jakob Farah, schreibt dazu: 'Er wollte damit keineswegs das massenhafte Töten von Zivilist:innen durch die israelische Armee anprangern. Er wollte lediglich etwaige Sorgen über die Reaktion des Auslands zerstreuen.'
Bücher zum Weiterlesen:
Isabel Frey, Nadine Sayegh (Hg.), 'Standing Together - Jüdische und palästinensische Stimmen für einen gerechten Frieden im Nahen Osten'. Texte, welche an den Mahnwachen in Wien verlesen wurden
Hannah Arendt, Über Palästina. Arendt hat mit 16 weiteren Wissenschaftler:innen schon 1958 einen Vorschlag zur friedlichen Lösung des Konflikts ausgearbeitet, der auf Entschädigung, Wiederansiedlung in Palästina und Rechtsgleichheit beruht.
Rashid Khalidi, Der hundertjährige Krieg in Palästina. Khalidi beschreibt die palästinensisch-israelische Geschichte detailliert.
Atef Abu Said, Schau nicht nach links - Tagebuch eines Völkermords
Sumaya Farhad-Naser, Thymian und Steine und weitere Bücher
Susan Nathan, 2005, The other side of Israel. My journey across the Jewish/Arab divide. Die jüdische Autorin lebt in einer arabischen Stadt und beschreibt und analysiert die Diskriminierung der arabischen Bevölkerung detailliert.