To: Coop, Swissmill, Stadtrat Zürich
FOREVER SIHLQUAI – für dich und mich
Zwei historische Wohnhäuser mitten im Kreis 5 sollen ausgehöhlt und als Büros und Labors für Swissmill umgenutzt werden. 25 Menschen verlieren ihr langjähriges Zuhause – eine kleine Quartierschreinerei fürchtet um ihre Existenz und die Vielfalt im ehemaligen Industrie- und Arbeiter*innenquartier wird weiter minimiert. Wir sagen: «NEIN, DANKE, COOP...! SO NICHT!»
Wir fordern die Eigentümerin von Swissmill, die Coop-Gruppe, dazu auf, das Projekt am Sihlquai 280/282 per sofort zu stoppen. Den Zürcher Stadtrat fordern wir dazu auf, ihren Verfassungsauftrag (Wohnpolitischer Grundsatzartikel) konsequent umzusetzen und die gemachten Versprechungen bei der Abstimmung des Swissmill Tower einzuhalten.
FORDERUNGEN
1. Verzicht auf «Kaputtsanierung» historischer Liegenschaften
2. Keine Umnutzung von Wohnungen / Kleingewerbe zu Büros und Labors
3. Einhaltung der Versprechen von Swissmill bei der Realisierung des Kornsilos: Durchmischung von Industrie, Wohnen und Kleingewerbe im Kreis 5
4. Bleiberecht und langfristige Perspektive für alle Mieter*innen am Sihlquai 280–282
WIESO IST DAS WICHTIG
1. Vielfalt und Diversität des Industriequartiers Zürich West dürfen nicht weiter verloren gehen.
2. Bezahlbarer Wohnraum und die Quartierschreinerei am Sihlquai 280–282 sollen erhalten bleiben
3. Coop muss als Grosskonzern und Eigentümerin soziale Verantwortung übernehmen und dazu beitragen, Lebens- und Arbeitsexistenzen am Sihlquai zu erhalten.
Wir fordern die Eigentümerin von Swissmill, die Coop-Gruppe, dazu auf, das Projekt am Sihlquai 280/282 per sofort zu stoppen. Den Zürcher Stadtrat fordern wir dazu auf, ihren Verfassungsauftrag (Wohnpolitischer Grundsatzartikel) konsequent umzusetzen und die gemachten Versprechungen bei der Abstimmung des Swissmill Tower einzuhalten.
FORDERUNGEN
1. Verzicht auf «Kaputtsanierung» historischer Liegenschaften
2. Keine Umnutzung von Wohnungen / Kleingewerbe zu Büros und Labors
3. Einhaltung der Versprechen von Swissmill bei der Realisierung des Kornsilos: Durchmischung von Industrie, Wohnen und Kleingewerbe im Kreis 5
4. Bleiberecht und langfristige Perspektive für alle Mieter*innen am Sihlquai 280–282
WIESO IST DAS WICHTIG
1. Vielfalt und Diversität des Industriequartiers Zürich West dürfen nicht weiter verloren gehen.
2. Bezahlbarer Wohnraum und die Quartierschreinerei am Sihlquai 280–282 sollen erhalten bleiben
3. Coop muss als Grosskonzern und Eigentümerin soziale Verantwortung übernehmen und dazu beitragen, Lebens- und Arbeitsexistenzen am Sihlquai zu erhalten.
Why is this important?
AUSGANGSLAGE
Seit über zwei Monaten beschäftigt uns Mieter*innen und Gewerbetreibenden des Sihlquai 280–282 ein existenzielles Problem.
Unsere Wohnungen und die Schreinerei am Fluss befinden sich zwischen dem kühnen Bau des Swissmill Towers und der ehemaligen Sullana Zigarrenfabrik.
Die Durchmischung in den Häusern am Sihlquai zeigt schön, wie sich Kleingewerbe und Wohnraum dicht an dicht gut verbinden lassen und das Quartier seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts immer geprägt und lebendig gehalten haben.
NUN SOLL MIT DIESER SYMBIOSE SCHLUSS SEIN?
Coop Immobilien AG, Besitzerin und Verwalterin der beiden Liegenschaften, hat den Wohnungsmieter*innen Mitte November gekündigt (per 31. März 2021, was knapp vier Monaten vor Auszugstermin entspricht).
Die Einsichtnahme in das Baugesuch (publiziert im Tagblatt vom 6. Januar 2021) vermittelt anschaulich, wie aus 15 gut erhaltenen Wohnungen nun Büros und Mehllabors werden sollen für die Coop-Division Swissmill. Dafür sollen langjährige Mieter*innen auf die Strasse gesetzt werden – und das mitten in einer globalen Pandemie.
WO WO WOHNUNGEN?? ÜBER ÜBERALL BÜROS!
Während in wenigen Gehminuten freie Büroflächen verfügbar sind, zeigt sich bezüglich bezahlbarem Wohnraum oder einer Räumlichkeit, die als Schreinerei genutzt werden könnte, die Situation völlig anders, nämlich als schwierig bis unmöglich. Auf dem grossflächigen Industrieareal von Swissmill gäbe es jedoch alternative Möglichkeiten zum jetzigen Bauprojekt: Solche, durch welche weder Wohnungsmieter*innen, noch eine Quartierschreinerei ihrer Existenz beraubt würden.
WIR FORDERN COOP AUF ALTERNATIVEN ZU PRÜFEN
Der Sihlquai steht exemplarisch für eine Strasse in der Stadt Zürich, an der sich so vieles vereinen lässt: Industrie, bezahlbare Wohnungen, Kleingewerbe, Kulturbetriebe und Bildung. Der Versuch von Coop Immobilien zielt auf das Gegenteil – und das hätte Signalwirkung bezüglich des wohnpolitischen Grundsatzartikels (Art. 2quater GO) der Gemeindeordnung. In diesem wird verlangt, dass preisgünstige Wohnungen und Gewerberäume erhalten werden sollen sowie den Anteil an gemeinnützigen Wohnungen auf einen Drittel bis 2050 zu erhöhen. Mit der von Coop angestrebten Entwicklung werden nicht nur Menschen ihre Wohnungen verlieren – es werden auch Arbeitsplätze im handwerklichen Kleingewerbe im Quartier verloren gehen.
WIR FORDERN COOP AUF SOZIALE VERANTWORTUNG FÜR QUARTIER UND STADT ERNST ZU NEHMEN
Das aktuelle Vorgehen von Coop/Swissmill steht im Widerspruch zu den Argumenten, mit denen Swissmill 2011, unterstützt vom Parlament, den Bau des Silos beworben hat. Wirft man einen Blick in die damaligen Abstimmungsunterlagen, zeigt sich, dass Stadtrat und Gemeinderat sich bei der Abstimmung um die massive Aufstockung des Swissmill Towers sehr stark für das Unternehmen und die Annahme des privaten Gestaltungsplans eingesetzt haben – mit dem Argument «die hier besonders ausgeprägte Durchmischung von Wohnen und Arbeiten» zu befördern und Industrie- und Gewerbenutzungen zu erhalten. Diese Befürwortung stützte sich auf die Zusicherung von Swissmill, dass mit dem Bau des Silos keine zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelastung für die Quartiere verbunden sei und «mit der Aufstockung [...] die Lagerkapazität, nicht aber die Produktion erweitert [würde]» (alle Zitate aus den Unterlagen der Stadt Zürich zur Abstimmung vom 13.02.2011).
In Bezug auf das jetzige Bauvorhaben sieht es anders aus: Begründet wird die Umnutzung der Wohnhäuser zu eigenen (gewerblichen) Zwecken damit, dass am Standort die Produktionskapazität gesteigert werden soll und deshalb eine Verlagerung der Büros und Labors aus dem Gebäude Sihlquai 306 in die Liegenschaften 280–284 unumgänglich sei. Auf diese Widersprüchlichkeit möchten wir Stadt- und Gemeinderat hinweisen, denn aus unserer Sicht verletzt Swissmill mit der geplanten Expansion die 2011 gemachten Zusagen. Sie verspielt damit den Goodwill, den sie bei der Abstimmung von Seiten der Stadt erhalten hat.
WIR FORDERN COOP AUF, IHRE VERSPRECHEN VON 2011 EINZULÖSEN
Als individuell betroffene Mieter*innen (15 Wohneinheiten, plus Kleingewerbe), ebenso als Bürger*innen dieser Stadt möchten wir um Aufmerksamkeit bitten für das, was in diesem fragilen Teil des Sihlquais derzeit in die Wege geleitet wird.
Im Sinne einer verantwortungsbewussten Quartierentwicklung plädieren wir dafür, dass aktuelle und künftige Bebauungs- und Umnutzungsbegehren am Sihlquai sorgfältig geprüft werden.
Es ist Aufgabe der Stadt – neben Coop ist sie Eigentümerin diverser Liegenschaften – die Vernichtung von Wohn- und Gewerberaum zu unterbinden und längerfristig eine Vorstellung davon zu entwerfen, wie die Zone am Flussufer angemessen gestaltet werden könnte.
Wir wünschen uns eine zukünftige Eigentümerin für die Liegenschaften am Sihlquai, die den Mieter*innen eine nachhaltige und langfristige Perspektive bietet und zu den historischen Häusern Sorge tragen will und kann.
Wir fordern den Stadtrat auf, die Vertreter*innen von Swissmill und Coop zu einem runden Tisch einzuladen zusammen mit Quartiervertreter*innen, Mieter*innen und der Schreinerei am Fluss.
Wir wollen in unserem Zuhause und in unserer Werkstatt bleiben.
Wir wollen am Sihlquai bleiben.
Herzlich –
Die Mieter*innen des Sihlquai 280 und 282
Seit über zwei Monaten beschäftigt uns Mieter*innen und Gewerbetreibenden des Sihlquai 280–282 ein existenzielles Problem.
Unsere Wohnungen und die Schreinerei am Fluss befinden sich zwischen dem kühnen Bau des Swissmill Towers und der ehemaligen Sullana Zigarrenfabrik.
Die Durchmischung in den Häusern am Sihlquai zeigt schön, wie sich Kleingewerbe und Wohnraum dicht an dicht gut verbinden lassen und das Quartier seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts immer geprägt und lebendig gehalten haben.
NUN SOLL MIT DIESER SYMBIOSE SCHLUSS SEIN?
Coop Immobilien AG, Besitzerin und Verwalterin der beiden Liegenschaften, hat den Wohnungsmieter*innen Mitte November gekündigt (per 31. März 2021, was knapp vier Monaten vor Auszugstermin entspricht).
Die Einsichtnahme in das Baugesuch (publiziert im Tagblatt vom 6. Januar 2021) vermittelt anschaulich, wie aus 15 gut erhaltenen Wohnungen nun Büros und Mehllabors werden sollen für die Coop-Division Swissmill. Dafür sollen langjährige Mieter*innen auf die Strasse gesetzt werden – und das mitten in einer globalen Pandemie.
WO WO WOHNUNGEN?? ÜBER ÜBERALL BÜROS!
Während in wenigen Gehminuten freie Büroflächen verfügbar sind, zeigt sich bezüglich bezahlbarem Wohnraum oder einer Räumlichkeit, die als Schreinerei genutzt werden könnte, die Situation völlig anders, nämlich als schwierig bis unmöglich. Auf dem grossflächigen Industrieareal von Swissmill gäbe es jedoch alternative Möglichkeiten zum jetzigen Bauprojekt: Solche, durch welche weder Wohnungsmieter*innen, noch eine Quartierschreinerei ihrer Existenz beraubt würden.
WIR FORDERN COOP AUF ALTERNATIVEN ZU PRÜFEN
Der Sihlquai steht exemplarisch für eine Strasse in der Stadt Zürich, an der sich so vieles vereinen lässt: Industrie, bezahlbare Wohnungen, Kleingewerbe, Kulturbetriebe und Bildung. Der Versuch von Coop Immobilien zielt auf das Gegenteil – und das hätte Signalwirkung bezüglich des wohnpolitischen Grundsatzartikels (Art. 2quater GO) der Gemeindeordnung. In diesem wird verlangt, dass preisgünstige Wohnungen und Gewerberäume erhalten werden sollen sowie den Anteil an gemeinnützigen Wohnungen auf einen Drittel bis 2050 zu erhöhen. Mit der von Coop angestrebten Entwicklung werden nicht nur Menschen ihre Wohnungen verlieren – es werden auch Arbeitsplätze im handwerklichen Kleingewerbe im Quartier verloren gehen.
WIR FORDERN COOP AUF SOZIALE VERANTWORTUNG FÜR QUARTIER UND STADT ERNST ZU NEHMEN
Das aktuelle Vorgehen von Coop/Swissmill steht im Widerspruch zu den Argumenten, mit denen Swissmill 2011, unterstützt vom Parlament, den Bau des Silos beworben hat. Wirft man einen Blick in die damaligen Abstimmungsunterlagen, zeigt sich, dass Stadtrat und Gemeinderat sich bei der Abstimmung um die massive Aufstockung des Swissmill Towers sehr stark für das Unternehmen und die Annahme des privaten Gestaltungsplans eingesetzt haben – mit dem Argument «die hier besonders ausgeprägte Durchmischung von Wohnen und Arbeiten» zu befördern und Industrie- und Gewerbenutzungen zu erhalten. Diese Befürwortung stützte sich auf die Zusicherung von Swissmill, dass mit dem Bau des Silos keine zusätzliche Verkehrs- und Lärmbelastung für die Quartiere verbunden sei und «mit der Aufstockung [...] die Lagerkapazität, nicht aber die Produktion erweitert [würde]» (alle Zitate aus den Unterlagen der Stadt Zürich zur Abstimmung vom 13.02.2011).
In Bezug auf das jetzige Bauvorhaben sieht es anders aus: Begründet wird die Umnutzung der Wohnhäuser zu eigenen (gewerblichen) Zwecken damit, dass am Standort die Produktionskapazität gesteigert werden soll und deshalb eine Verlagerung der Büros und Labors aus dem Gebäude Sihlquai 306 in die Liegenschaften 280–284 unumgänglich sei. Auf diese Widersprüchlichkeit möchten wir Stadt- und Gemeinderat hinweisen, denn aus unserer Sicht verletzt Swissmill mit der geplanten Expansion die 2011 gemachten Zusagen. Sie verspielt damit den Goodwill, den sie bei der Abstimmung von Seiten der Stadt erhalten hat.
WIR FORDERN COOP AUF, IHRE VERSPRECHEN VON 2011 EINZULÖSEN
Als individuell betroffene Mieter*innen (15 Wohneinheiten, plus Kleingewerbe), ebenso als Bürger*innen dieser Stadt möchten wir um Aufmerksamkeit bitten für das, was in diesem fragilen Teil des Sihlquais derzeit in die Wege geleitet wird.
Im Sinne einer verantwortungsbewussten Quartierentwicklung plädieren wir dafür, dass aktuelle und künftige Bebauungs- und Umnutzungsbegehren am Sihlquai sorgfältig geprüft werden.
Es ist Aufgabe der Stadt – neben Coop ist sie Eigentümerin diverser Liegenschaften – die Vernichtung von Wohn- und Gewerberaum zu unterbinden und längerfristig eine Vorstellung davon zu entwerfen, wie die Zone am Flussufer angemessen gestaltet werden könnte.
Wir wünschen uns eine zukünftige Eigentümerin für die Liegenschaften am Sihlquai, die den Mieter*innen eine nachhaltige und langfristige Perspektive bietet und zu den historischen Häusern Sorge tragen will und kann.
Wir fordern den Stadtrat auf, die Vertreter*innen von Swissmill und Coop zu einem runden Tisch einzuladen zusammen mit Quartiervertreter*innen, Mieter*innen und der Schreinerei am Fluss.
Wir wollen in unserem Zuhause und in unserer Werkstatt bleiben.
Wir wollen am Sihlquai bleiben.
Herzlich –
Die Mieter*innen des Sihlquai 280 und 282