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An: Der Bundesrat

Verbot von Privatjets auf Schweizer Flughäfen bis 2030

Sehr geehrte Bundesrät:innen,

Die Schweiz hat sich öffentlich verpflichtet, die CO2-Emissionen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen zu reduzieren. Dies bedeutet eine Reduzierung der Emissionen des Landes um 45 % bis 2030.

Obwohl Fortschritte erzielt wurden (1), liegen wir immer noch weit hinter den angestrebten Zielen. Jede potenzielle Quelle von CO2-Emissionen muss reduziert werden, um sicherzustellen, dass die Schweiz ihre Ziele erreicht und ihre Rolle (2) bei der Schaffung einer nachhaltigen Zukunft für unseren Planeten spielt.

56'000 Privatjets fliegen (3) jedes Jahr in der Schweiz ein und aus. Damit liegt die Schweiz an vierter Stelle in Europa, was die Anzahl der ermöglichten Flüge betrifft.

Diese Flüge sind direkte Klimasünder: Mit einem durchschnittlichen Ausstoss von 2 Tonnen (4) pro Flugstunde stösst ein einziger Flug oft mehr aus als die gesamten jährlichen Emissionen eines durchschnittlichen Schweizers (13,5 Tonnen pro Kopf) (5).

Die Personen, die diese Jets (ausserhalb von Regierungsfunktionen) benutzen, sind eine kleine Elite - nur eine Handvoll Menschen können sich diese Art des Reisens leisten und sie für ihren Luxus nutzen.

Sie sind auch einer der Hauptgründe für die mangelnde Glaubwürdigkeit unserer politischen und unternehmerischen Führer in Sachen Klimaschutz. Wenn 1.000 Jets allein zum Jahrestreffen (6) des World Economic Forums anreisen, werden 9.700 Tonnen CO2 ausgestossen. Noch schlimmer ist, dass laut Greenpeace 38% dieser Flüge Ultra Kurzstreckenflüge von weniger als 500km waren!

Dies ist eine einmalige Chance für die Schweiz, eine Vorreiterrolle im Klimaschutz zu übernehmen. Deshalb, fordern wir den Bundesrat auf, ein Verbot für Privatjets auf Schweizer Grossflughäfen zu erlassen und damit der kommerziellen Luftfahrt, die von allen genutzt werden kann, den Vorrang zu geben.

Aber auch wenn wir in Sachen Klima schnell handeln müssen, werden Unternehmen und Privatpersonen Zeit brauchen, um sich darauf einzustellen.

Die Beschränkung des Privatjet-Verkehrs auf kleinere Flughäfen (Bern, St. Gallen, Lugano) soll mit einer Kohlenstoffsteuer von 150% auf die Kohlenstoffemissionen, die sich an den Marktpreisen orientiert, besteuert werden. Dies soll bis 2030 gelten, danach würde ein vollständiges Verbot in Kraft treten.

Ausgenommen davon wären:

• Ausländische staatliche Akteure und Schweizer Regierungsbeamte, die die Schweiz im Ausland vertreten.
• Medizinische Jets wie jene der Rega, die im Notfall landen müssen.
• Hobbypiloten, die kleine Propellerflugzeuge fliegen, die nicht unter die Unterscheidung Privatjet fallen.

Dazu kann der Bundesrat die gleichen Notmassnahmen ergreifen wie bei der Corona-Pandemie, als einseitige Massnahmen nötig waren, um das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

Ein solcher Schritt würde:

• sofort Tausende von Tonnen an Emissionen einsparen
• die Glaubwürdigkeit unserer Regierung als Klimaschützer erhöhen
• der Wirtschaft keinen Schaden zufügen
• kaum Arbeitsplätze kosten

Die einzigen, die davon betroffen wären, wären eine winzige Auswahl einer Elite, die über die finanziellen Mittel verfügen, um alternative - und viel weniger schädliche - Reisearrangements zu treffen.

Wir, Ihre Bürgerinnen und Bürger, die Sie zu schützen geschworen haben, bitten Sie daher, für unsere Zukunft, für unsere Luftqualität und für den Wohlstand unseres Landes zu handeln, indem Sie Privatjets von Schweizer Flughäfen verbannen.

Warum ist das wichtig?

In einer Zeit der Energiekrise, der steigenden Inflation, des Krieges und der globalen Ungewissheit mag es scheinen, dass wir andere Probleme haben, die zuerst behandelt werden müssen und dringender sind.

Und obwohl all diese Probleme dringend sind und angegangen werden müssen, sprechen sie auch dafür, warum wir diesen Schritt tun und Privatjets von unseren Flughäfen verbannen sollten.

Wir befinden uns in einem Klimanotstand und müssen die Funktionsweise unserer Gesellschaft grundlegend ändern, um sicherzustellen, dass wir innerhalb der planetarischen Grenzen bleiben. Dies wird Anpassungen, Investitionen, gerechte Entscheidungen und Übergangszeiten erfordern.

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir dort, wo sich Möglichkeiten zur Verringerung und Vermeidung weiterer CO2-Emissionen bieten, schnell und entschlossen handeln, während wir gleichzeitig die schwierigeren Aspekte in Angriff nehmen.

Der Schweizer Luft- und Schiffsverkehr ist mit 5,63 Millionen Tonnen (7) immer noch der drittgrößte Emissionsfaktor. Ein Verbot von Privatjets würde dies sofort vermindern und ein starkes Signal für unsere Bereitschaft setzen, den Klimanotstand spürbar zu bekämpfen.

Dieser Entscheid würde auch fast nichts kosten, da er nur eine Handvoll Schweizerinnen und Schweizer betrifft, keine Arbeitsplätze kostet und keine Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.

Es ist eine einfache und wirksame Maßnahme, die schon morgen umgesetzt werden könnte.

Lassen Sie uns also diese Gelegenheit nutzen. Fordern Sie gemeinsam mit uns die Schweizer Regierung zum Handeln auf!

Alle Privatjets von Schweizer Flughäfen verbieten, es sei denn, es handelt sich um Staatsangelegenheiten und medizinische Notfälle.

Quellen:

1.https://ourworldindata.org/co2/country/switzerland
2.https://www.swissinfo.ch/eng/swiss-co2-emissions--small-country--big-footprint/45810036
3.https://aeroaffaires.de/reiseziele-privatjet/schweiz/
4.https://www.bbc.com/news/59135899.amp
5.ESU Services WWF Calculator
6.https://www.blick.ch/wirtschaft/greenpeace-schlaegt-alarm-so-viel-co-verpulvern-die-privatjets-der-wef-elite-id18222201.html
7.https://ourworldindata.org/co2/country/switzerland#what-share-of-global-co2-emissions-are-emitted-by-the-country

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