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An: SEM
Bleiberecht und Schutz vor Rückschaffung für Suat Erdemci An die zuständigen Behörden der Schweiz
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit grosser Sorge und Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass das Asylgesuch von Suat Erdemci abgelehnt wurde. Wir möchten Sie nachdrücklich bitten, diese Entscheidung im Lichte seiner individuellen Lebensgeschichte, seines persönlichen Engagements und seiner Gefährdungslage neu zu prüfen.
Suat Erdemci ist ein ruhiger, friedlicher und offener Mensch. Er hat sich in der Schweiz nicht politisch exponiert und lebt hier unauffällig und integrationswillig. Besonders im Emmental, wo er mehrfach auf einem Kulturhof mitgewirkt hat, hat er begonnen, neue Wurzeln zu schlagen.
Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass Suat Erdemci wesentlich zur Errichtung eines Gedenkortes für seinen Bruder Velat Erdemci beigetragen hat. Velat wurde 2019 unter grausamen Umständen vom sogenannten Islamischen Staat getötet. Der Gedenkort im Emmental – in Zusammenarbeit mit einem künstlerisch-sozialen Projekt – dient der Erinnerung, dem Dialog und dem interkulturellen Austausch. Suat hat in dieser Arbeit mit grossem Einsatz geholfen: beim Aufbau, bei Gesprächen, bei organisatorischen Aufgaben – stets zurückhaltend, freundlich und hilfsbereit. Dieses Denkmal erfüllt gemeinnützige Zwecke und wird derzeit mit einer Crowdfunding-Kampagne weiter ausgebaut.
🎧 Zur Geschichte von Velat Erdemci (Podcast):
https://open.spotify.com/episode/72gvVlu837xd9uXcJ3DKS2?si=8f6390fef1044d50
Zugleich ist die familiäre Geschichte von Suat Erdemci von Verlust und massiver Bedrohung geprägt:
Sein Bruder Velat Erdemci wurde 2019 vom IS ermordet.- Nach dem Tod mehrerer Familienangehöriger geriet die gesamte Familie unter Druck: Es kam in der Türkei zu Hausdurchsuchungen, Einschüchterungen, Verhaftungen.
- Suats Vater wurde verhaftet und sitzt bis heute in Sincan im Gefängnis.
- Suat selbst wurde entführt, mit einer Waffe bedroht und zur Flucht gezwungen.
- Ein weiterer Bruder musste sein Medizinstudium abbrechen und das Land verlassen.
Diese Erlebnisse sind durch Zeug:innen bestätigt und dokumentiert. Trotz dieser traumatischen Vorgeschichte hat Suat Erdemci in der Schweiz versucht, sich ein ruhiges, stabiles Leben aufzubauen – ohne Aufsehen, ohne politische Aktivität. Dass ihm dennoch Schutz verweigert wird, ist für uns nicht nachvollziehbar – und aus humanitärer Sicht nicht verantwortbar.
Wir fordern daher:
Eine erneute und sorgfältige Prüfung des Asylverfahrens von Suat Erdemci.- Die Aufhebung der Ablehnung seines Gesuchs.
- Die sofortige Aussetzung der geplanten Rückschaffung.
- Die Gewährung eines dauerhaften Aufenthaltsrechts in der Schweiz.
Die Schweiz steht für Schutz, Menschenwürde und Humanität. Bitte helfen Sie mit, diesem Menschen die Sicherheit zu gewähren, die er dringend braucht – und die er sich durch sein Verhalten und sein Engagement verdient hat.
Bitte unterstützen Sie dieses Anliegen mit Ihrer Unterschrift. Jede Stimme zählt.
Warum ist das wichtig?
Weil Suat Erdemci nachweislich bedroht ist und ihm in seinem Herkunftsland Gefahr für Leib und Leben droht. Die Schweiz hat eine humanitäre Verantwortung, Menschen in Not Schutz zu gewähren.