100 Unterschriften erreicht
An: Bundesrat
Appell: Grundbildung muss Teil der Schweizer Entwicklungs- zusammenarbeit bleiben

Denken Sie an den Unterschied, der Bildung in Ihrem Leben gemacht hat. Ihre Stimme ermöglicht diesen Unterschied für 1,6 Millionen Kinder, die von 2025 bis 2028 sonst keinen Zugang zu Grundbildung erhalten. Unterstützen Sie deshalb diese Kampagne.
Im Zusammenhang mit den Kürzungen im Budget der internationalen Zusammenarbeit (IZA) der Schweiz hat der Bundesrat am 29. Januar 2025 den Rückzug aus der Grundbildung sowie aus bildungsbezogenen Partnerschaften beschlossen.
Diese Entscheidung widerspricht dem Beschluss des Schweizer Parlaments der Wintersession 2024, Bildung mit angemessenen Ressourcen in der Strategie der internationalen Zusammenarbeit 2025–28 zu priorisieren. Zudem steht die vom Bundesrat vorgebrachte Begründung für die Budgetkürzungen im Bildungsbereich nicht im Einklang mit folgenden Fakten:
- Langjährige Expertise in der Grundbildung innerhalb der Schweizer IZA: Bildung war seit der Einführung thematischer Schwerpunkte in der Botschaft 1991-1994 eine Priorität der Schweiz und reicht bis zu den frühesten Entwicklungsprojekten des Landes zurück.
- Klarer Mehrwert des Schweizer Volksschulsystems für die IZA: Die DEZA hat eine umfassende Studie durchgeführt, die den Mehrwert des Schweizer Volksschulsystems für die internationale Zusammenarbeit der Schweiz aufzeigt. Zentrale Elemente sind die dezentrale Bildungsorganisation (Gemeindeverantwortung und lokal angepasste Lösungen), hohe Qualität und integrative Funktion, Mehrsprachigkeit, Durchlässigkeit und kompetenz-basiertes Lernen als Vorbereitung fürs Leben.
- Nachgewiesene Wirkung, hervorgehoben als zentrales Ergebnis der IZA-Strategie 2021-2024: Zwischen 2021 und 2024 erhielten dank des Schweizer Engagements 1,6 Millionen Kinder und Jugendliche Zugang zur Grundbildung. Diese bedeutende Wirkung wurde als eines der wichtigsten Ergebnisse der vergangenen Strategieperiode im Bereich menschliche Entwicklung benannt.
Unterzeichnen Sie noch heute die Petition und fordern Sie den Bundesrat auf, die Grundbildung wieder zu priorisieren. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass künftige Generationen die Möglichkeit haben, zu lernen, sich zu entfalten und zu stabilen, friedlichen und florierenden Gesellschaften beizutragen.
Warum ist das wichtig?
Angesichts begrenzter Ressourcen ist es umso wichtiger, den Fokus auf jene Massnahmen zu legen, die den grössten Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung, Stabilität, Wohlstand und Frieden leisten - Grundbildung ist dabei ein entscheidender Faktor: Laut Erkenntnissen der Bildungsökonomie hat Bildung in den letzten vier Jahrzehnten zu 50 % des globalen Wirtschaftswachstums, zu 70 % des Einkommenszuwachses für das ärmste Fünftel der Weltbevölkerung und zu 40 % der Verringerung extremer Armut (Gethin, 2024) beigetragen.
Der Entscheid des Bundesrats kommt zu einem kritischen Zeitpunkt: Weltweit gehen rund 251 Millionen Kinder und Jugendliche noch immer nicht zur Schule (UNESCO, 2024), und sieben von zehn Kindern in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind derzeit nicht in der Lage, bis zum Alter von 10 Jahren einen einfachen Text zu lesen und zu verstehen (WB und UNESCO UIS, 2022).