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An: Offene Brief von Ärzt*innen an die Versicherungen

Damit Versicherungen der Gesundheit unserer Kinder nicht länger schaden !

Der Klimawandel wirkt sich weltweit auf die Gesundheit der Jüngsten aus, und fast alle Kinder auf der Welt sind mindestens einem klimatischen Risiko ausgesetzt.

Bei uns sind die wichtigsten Folgen, die unsere Kinder direkt betreffen:

- Hitzestress: In der Schweiz ist die Durchschnittstemperatur seit Beginn der Aufzeichnungen (1864) um 2,5 °C gestiegen, doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt. Die Anzahl und Intensität von Hitzewellen nimmt stetig zu (mit rekordhohen fast 40 °C im Jahr 2023 in Genf). Säuglinge und Kleinkinder sind während Hitzewellen am stärksten gefährdet, da ihre Körpertemperatur viel schneller und stärker ansteigt als die von Erwachsenen. Hitzewellen beeinträchtigen auch die Konzentrations- und Lernfähigkeit von Kindern, was ihre Bildung gefährdet.

- Luftqualität: Die Luftverschmutzung durch Verkehr und Industrie, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, führt zu einem starken Anstieg der Asthmaerkrankungen bei Kindern. 2019 waren schätzungsweise 15% der neuen Fälle bei Kindern direkt auf die Luftverschmutzung durch den Strassenverkehr zurückzuführen. Die Zunahme des Pollenflugs aufgrund der globalen Erwärmung, der zu allergischen Asthmaanfällen führt, kommt noch hinzu.

- Psychologische Auswirkungen: Die junge Generation wird von Katastrophen und Krisen zermürbt. Laut einer internationalen Studie, für die 10 000 Jugendliche in Ländern des Nordens und des Südens befragt wurden, halten mehr als 50 % der Jugendlichen die Menschheit für «verloren», fühlen sich verängstigt, traurig, besorgt, wütend, hilflos oder auch schuldig. Vier von zehn Jugendlichen geben außerdem an, dass sie zögern, selber Kinder zu bekommen. Mehr als die Hälfte von ihnen glaubt, dass sie weniger Chancen haben als ihre Eltern.

Kinder werden auch die ersten Opfer der erwarteten Zunahme extremer Wetterereignisse (Erdrutsche, Überschwemmungen usw.) und neuer tödlicher Infektionskrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber, die sich in Europa aufgrund des Klimawandels ausbreiten werden.

Rolle und Verantwortung der Versicherungen

Es ist erwiesen, dass die Hauptursache der Klimakrise die Verbrennung fossiler Energieträger ist, und dass keine neuen Förderprojekte aufgegleist werden dürfen. Dennoch versichern einige Schweizer Versicherungen nach wie vor Kohleminen und neue Projekte zur Gewinnung fossiler Energieträger.

Dabei könnten keine neuen Projekte realisiert werden, wenn die Versicherungen das Pariser Abkommen einhalten und den Empfehlungen der IEA, des UNEP und des IPCC folgen würden, indem sie sich weigern, Versicherungs- und Rückversicherungspolicen für Unternehmen anzubieten, welche die Erschließung neuer Öl- und Gasvorkommen vorantreiben. Mit dem Abschluss dieser Policen, machen sie sich zu Komplizen bei der Gefährdung unserer Kinder. So ist beispielsweise die Zurich Versicherung der weltweit sechstgrößte Versicherer für fossile Energien und einer der wenigen europäischen Versicherer, die neue Förderprojekte in diesem Sektor finanzieren. Über ihre Vermögensverwaltungssparte investiert die Zurich Versicherung zudem massiv in extraktivistische Unternehmen (über 400 Mio. im Jahr 2023 in Konglomerate wie Shell, Exxon, Petrobras oder TotalEnergies).

Wir fordern daher Versicherungen und Regulierungsbehörden auf, klare Investitions- und Versicherungs-Richtlinien einzuführen, und die Expansion fossiler Brennstoffe nicht weiter zu unterstützen, insbesondere durch die ausnahmslose Einstellung jeglicher Form von Versicherungen für neue Förderprojekte.

Warum ist das wichtig?

Dieser offene Brief von Ärzt*innen richtet sich an die Versicherungen, die Bürgerinnen und Bürger, Journalist*innen und Politiker*innen der Schweiz. Er zeigt den Zusammenhang auf zwischen dem Klimawandel und der Gesundheit unserer Kinder; eine dringende Angelegenheit der öffentlichen Gesundheit.

Suisse

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