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An: Kantonaler Baudirektor Martin Neukom, Regierungsrat Zürich und Kantonsrat Zürich

Nachhaltigkeit und günstige Wohnungen, statt Mietpreiserhöhungen, Bauschutt und Rodungen!

Am Samstag, dem 8. April, wurde das Waldstück neben der Deponie "Chalberhau" in Rümlang vom Kollektiv "Wald statt Schutt" besetzt, um die Erweiterung der Deponie Chalberhau zu verhindern. Dieses wurde am Donnerstag 20. April von der Polizei geräumt. Die Fläche der Bauschuttdeponie soll versechsfacht werden, um mehr Platz für den Abfall aus dem Abriss von Häusern zu schaffen. 2021 genehmigte der Kantonsrat mit dem neuen Richtplan die Erweiterung. Nun muss der Regierungsrat Zürich den Gestaltungsplan und den Umweltverträglichkeitsbericht bewilligen, die von den Betreibern der Eberhard AG eingereicht wurden.

Unterstützt von:
Junge Grüne Schweiz
umverkehR
Gabi Petri, Kantonsrätin Grüne
Nicola Siegrist, Präsident JUSO Schweiz und Kantonsrat Zürich
junge Grüne Zürich

Warum ist das wichtig?

Für die geplante Erweiterung müssten Tausende von Bäumen auf einer Fläche von 11 Fußballfeldern gerodet werden. Darunter befinden sich 400 Jahre alte Eichen, die als Wohnort für seltene Käferarten wie den Plattnasen-Holzrüssler und zahlreiche andere Arten dienen. Diese Käfer sind einige der letzten Relikte aus der Urzeit in der Schweiz und ihr Verlust würde einen wertvollen Lebensraum unwiderruflich zerstören. Eine Neubepflanzung könnte diesen Verlust weder vollständig noch in nützlicher Frist ausgleichen. Gleichzeitig würde ein beliebtes Ziel für Spaziergänger:innen und ein wichtiges Naherholungsgebiet für Anwohnende zerstört werden, das besonders in einem Umfeld von Siedlung, Industrie und Flughafen einen wichtigen klimatischen und kulturellen Ausgleich bietet.

In Zürich und anderen Städten werden seit Jahren bewohnbare Häuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt, obwohl diese saniert oder aufgestockt werden könnten. Ein Neubau benötigt deutlich mehr Energie und Aufwand als eine Sanierung. Weiter generiert der Abriss grosse Mengen an nicht recycelbarem Bauschutt, welcher auf Deponien wie in Rümlang gelagert werden muss. In der Schweiz stammen 80% des gesamten Abfalls aus dem Bausektor. Jeder Ersatzneubau hat auch einschneidende Folgen für die Bewohner:innen: Studien zeigen, dass mehr als 90% der Mieter:innen sich eine neue Wohnung suchen müssen, da sie sich den Neubau nicht leisten können. Somit werden vulnerable Bevölkerungsgruppen aus der Stadt verdrängt, da die Mieten für sie zu hoch sind. Ersatzneubauten sind daher nicht nur klimatisch, sondern auch sozial schädlich. Es ist dringend nötig, dass die Praxis der Ersatzneubauten in Zürich zugunsten von Renovierung und Aufstockung geändert wird. Eine Erweiterung der Deponie Chalberhau würde einen schädlichen Anreiz schaffen, da dadurch mehr Fläche für den Bauschutt aus Abrissen zur Verfügung stehen wird.

Bereits heute zerstört die Klimakrise die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Mit der Rodung des Waldes wird nicht nur ein CO2-Speicher zerstört, sondern auch eine Deponie gefördert, die ein Weiter-wie-bisher in der Baubranche unterstützt und so zur Verschärfung der Klimakrise beiträgt. Diese hat insbesondere im globalen Süden bereits gravierende Auswirkungen auf die Menschen. Auch in der Schweiz machen sich die Veränderungen bemerkbar, z.B. in Form von grossen Hitzeperioden im Sommer. Diese Phänomene werden, auch in der Schweiz, weiter zunehmen. Die Baubranche ist nicht nur wegen der grossen Produktion von Schutt und Abfall, sondern insbesondere auch durch die übermässige Verwendung von Zement besonders klimaschädlich. Zement ist ein bedeutender Faktor bei der Freisetzung von Treibhausgasen, da dessen Herstellung ein energieintensiver Prozess ist und große Mengen an CO2 ausstösst.

Kurz zusammengefasst: Die Erweiterung der Deponie ist Teil eines Abrisswahnsinns. Ersatzneubauten sind weder sozial noch umweltfreundlich. Mit der Zerstörung des Waldes wird die Klimakrise weiter vorangetrieben. Zusätzlich wird ein wichtiges Ökosystem und Naherholungsgebiet zerstört.

Daher fordern wir vom kantonalen Baudirektor Martin Neukom, dem Zürcher Regierungsrat und dem Zürcher Kantonsrat folgendes:
1. ) Wald statt Schutt: Keine Erweiterung der Deponie Chalberhau! Die Erweiterung der Deponie muss gestoppt werden.
2.) Das Ende vom Abrisswahn: Sanieren statt zerstören und neu bauen! Im Kanton Zürich sollte auf effiziente Sanierungen statt aufwendige Ersatzneubauten gesetzt werden. Ferner appellieren wir auch an alle Verantwortlichen in der Schweiz, die jetzige Praxis zu ändern.

Quellen:
Studie zu Verdichtung & Verdrängung Stadt Zürich: https://www.tagesanzeiger.ch/wegen-staedtischer-verdichtung-muessen-tausende-zuegeln-463723907131

zu den Bäumen:
https://baumpflege-schweiz.ch/wp-content/uploads/2018/05/Totholz.pdf

zum Bauabfall:
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/inkuerze.html#1003885

BZW ETH Studie:
https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2023/03/blog-neubauten-verdraengen-vulnerable-personen.html

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2023-04-21 23:17:52 +0200

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Im Aktionsticker folgen laufend Updates: http://schutt.aktionsticker.org

Heute um 6:30 war ein Grossaufgebot der Polizei vor Ort, um die Räumung durchzusetzen. Kommt alle vorbei! **Solidemo Freitag 18:00**

Wir sind wütend über das System der Zerstörung, geschützt von der Staatsmacht. Zeigen wir Solidarität mit den mutigen Aktivisti, welche sich dem entgegensetzen!❤️

**Morgen Freitag 18:00 gibt es eine Solidemo für die Räumung vom Rümi bei Seebach Bahnhof**