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An: SWISS, Zurich Versicherung, Raiffeisen Bank, The Factor-Y, Crowdhouse, Glatt, BDO, das Schweizer Parlament und die Schweizer Medien

Gegen das Liebäugeln der Schweizer Wirtschaft mit der AfD

Am 9. November 2024 trafen sich auf Einladung des Efficiency Club in Zürich rund tausend Vertreter:innen der Wirtschaft zu einem Kongress mit etlichen Vorträgen und Podien. Geladener Gast des Tages war die AfD-Chefin Alice Weidel, die zusammen mit Markus Somm und Reto Brennwald über Trump, Europa und die Ziele der AfD sprach. Die AfD ist eine vom deutschen Verfassungsschutz zu Teilen gesichert rechtsextrem eingestufte Partei, die menschenverachtende Ideen von "Remigration" mitträgt und deren Vertreter:innen zu rechtsterroristischen Neonazis Kontakte pflegen. Der Efficiency Club bot im Namen der Vernetzung und Wirtschaftsförderung diesen Werten eine verharmlosende Bühne. Wie die WOZ am 14. November 2024 berichtete, wurde das AfD-Programm vor Ort als "nicht rechtsextrem" und "normal" bezeichnet. Zudem sprach Weidel von "Muslimen", die auf "deutschen Strassen ihr Unwesen treiben". Der Kongress des Efficiency Club wurde von grossen Schweizer Konzernen unterstützt, diese sind: SWISS, Zurich Versicherung, Raiffeisen Bank, The Factor-Y, Crowdhouse, Glatt und BDO. 

Es darf nicht sein, dass im Dienst einer sogenannten "effizienten" Wirtschaft die Grundsätze der Ethik, die Grundlagen der Justiz und Demokratie gefährdet werden. Kurz nach Trumps Wahlsieg und einer sich etablierenden Oligarchie, in der die Ökonomie zur dominierenden politischen Macht wird, zeigt ein solcher Anlass, dass sich auch in der Schweiz jene rücksichtslosen Tendenzen verstärken und sogar eine faschistische Ideologie strategisch toleriert wird, solange die Wirtschaftsspitzen davon profitieren.

Warum ist das wichtig?

Es ist unhaltbar, dass sich der Efficiency Club und die Partner-Konzerne als apolitisch bezeichnen und gleichzeitig rechtspopulistischen Vertreter:innen und deren Werten eine Plattform bieten, um ihre radikalen Ideen unter der finanzstarken Elite zu verbreiten. Über Jahrzehnte hat uns die liberale Privatwirtschaft versichert, dass sie imstande ist, Verantwortung zu übernehmen – aber wir sehen hier keine Verantwortung, wir sehen, dass sie stattdessen mit ihrem Geld jene Salons grosszügig mitbauen, in denen staats- und demokratiefeindliche Ideen salonfähig gemacht werden.

Auch die Medien möchten wir in die Verantwortung nehmen. Wir finden es sehr bedenklich, dass auf diesen Kongress mit mehrheitlich unkritischen und undifferenzierten Berichten reagiert wurde, man sich bloss auf die privaten Äusserungen und Liebeserklärungen von Alice Weidel fokussierte und somit die wesentliche Tatsache unterschlug: Dass die Schweizer Wirtschaft rechtsextremen, antidemokratischen Ideen eine Bühne gibt und diese öffentlich feiern lässt. 

Wir Schriftsteller:innen und Kunstschaffende sind empört und besorgt über diese Vorkommnisse und fordern die offiziellen Partner des Efficiency Club – diese sind Zurich Versicherung, SWISS, Raiffeisen Bank, The Factor-Y, Crowdhouse, Victorinox, Glatt, BDO, BMW Group Switzerland, Schneider Electric, Moser Uhren, Fundamenta Group, Régine Giroud Juwelen, philoro Schweiz AG, ggm+partner, Hays AG, La Zagaleta, IWF AG, Business Treuhand AG, Gfeller Treuhand und Verwaltungs AG, World of Bonnie, VISIONAPARTMENTS, greeny International AG und Richnerstutz AG – dazu auf, sich klar zu diesen Vorwürfen zu positionieren. 

Wir verlangen mehr Haltung und mehr Verantwortung!

Erstunterzeichner:innen in alphabetischer Reihenfolge:

Amina Abdulkadir, Katja Alves, Silke Amberg, Manuel Andrea, Andrea Rea Arežina, Flurina Badel, Andri Beyeler, Donat Blum, Irena Brežná, Katja Brunner, Gina Bucher, Mariann Bühler, Renata Burckhardt, Lidija Burčak, Dominik Busch, Monica Cantieni, Isabelle Capron, Simon Chen, Martina Clavadetscher, Anaïs Clerc, Demian Cornu, Martin R. Dean, Kim de l'Horizon, Daniela Dill, Thomas Duarte, Dorothee Elmiger, Urs Faes, Heike Fiedler, Catalin Dorian Florescu, Simon Froehling, Katja Fusek, Ruth Gantert, Sascha Garzetti, Dagny Gioulami, Rebecca Gisler, Lea Gottheil, Dana Grigorcea, Stefanie Grob, Julia Haenni, Sabine Harbeke, Lucien Haug, Heinz Helle, Rolf Hermann, Svenja Herrmann, Franz Hohler, Lukas Holliger, Michael Hugentobler, Waseem Hussain, Daniela Janjic, Jurczok, Matto Kämpf, Melanie Katz, Judith Keller, Barbara Kiener, Guy Krneta, Meral Kureyshi, Rolf Lappert, Simone Lappert, Pedro Lenz, Johanna Lier, Ruth Loosli, Jonas Lüscher, Luise Maier, Selma Kay Matter, Beat Mazenauer, Anaïs Meier, Mara Meier, Simone Meier, Gerhard Meister, Klaus Merz, Francesco Micieli, Johannes Raphael Millius, Annette Mingels, Gianna Molinari, Perikles Monioudis, Milena Moser, Valerio Moser, Sarah Elena Müller, Melinda Nadj Abonji, Lika Nüssli, Dominic Oppliger, Regula Portillo, Dragica Rajčić, Richard Reich, Sascha Rijkeboer, Viola Rohner, Werner Rohner, Anna Rosenwasser, Eva Roth, Theres Roth-Hunkeler, Béla Rothenbühler, Eva Rottmann, Ariela Sarbacher, Isolde Schaad, Barbara Schibli, Ralf Schlatter, Nathalie Schmid, Anja Schmitter, Franziska Schutzbach, Eva Seck, Lorena Simmel, Maria Stalder, Michelle Steinbeck, Tabea Steiner, Darja Stocker, Niko Stoifberg, Lara Stoll, Verena Stössinger, Thomas Strässle, Franco Supino, Ralph Tharayil, Silvia Tschui, Ulrike Ulrich, Maria Ursprung, Raphael Urweider, Vera Urweider, Henriette Vasarhelyi, Ariane von Graffenried, Julia von Lucadou, Elisabeth Wandeler-Deck, Julia Weber, Benedict Wells, Levin Westermann, Suzanne Zahnd, Ivna Žic, Kilian Ziegler, Martin Zingg 

und zudem: Sibylle Aeberli (Musikerin, Texterin), Piet Baumgartner (Regisseur), Rachel Braunschweig (Schauspielerin), Katrin Eckert (Leiterin Literaturhaus Basel), Dimitri de Perrot (Regisseur/Klangkünstler), Philine Erni (Kulturvermittlerin), Jil Erdmann (Verlegerin), Isabelle Freymond (Schauspielerin/Regisseurin), Patrizia Grab (Verlegerin Rotpunktverlag), Ursina Greuel (Leiterin sogar Theater), André Gstettenhofer (Verleger), Fabienne Hadorn (Schauspielerin/Regisseurin), Nele Jahnke (Regisseurin/ Dramaturgin), Jérôme Junod (Regisseur/Dramaturg), Barbara Kiener (Künstlerin), Julia Knapp (Moderatorin), Christian Johannes Koch (Regisseur), Matthias Kuno Koch (Schauspieler), Michael Krummenacher (Regisseur), Catja Loepfe (Leiterin Tanzhaus Zürich), Christoph Riedweg (Professor UZH), Thomas Sarbacher (Schauspieler), Maja Schelldorfer (Kulturvermittlerin), Oriana Schrage (Schauspielerin), Sama Schwarz (Kulturmanager:in), Barbara Terpoorten (Schauspielerin/Regisseurin), Vorstand und Geschäftsstelle des A*dS, Wanda Wylowa (Schauspielerin)

Neuigkeiten

2024-11-23 12:19:49 +0100

1,000 Unterschriften erreicht

2024-11-21 16:23:46 +0100

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2024-11-20 14:19:21 +0100

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2024-11-20 13:26:28 +0100

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