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An: Felix Schibli, Leiter des Solothurner Amts für Landwirtschaft (ALW)

120 tote Hunde – Aufarbeitung im Fall Ramiswil jetzt!


Auf einem Hof in Ramiswil (Kanton Solothurn) wurden 164 Tiere in katastrophalem Zustand aufgefunden [1]. Meldungen von Tierschützer*innen zu Missständen auf dem Hof waren dem kantonalen Veterinärdienst spätestens seit Juli bekannt, dennoch mussten nun 120 Hunde eingeschläfert werden [2,4]. Dieser tragische Fall zeigt problematische Versäumnisse im Vollzug des Tierschutzgesetzes und wirft dringende Fragen zum Kontrollsystem und zur Verantwortung der Behörden auf.

Wir fordern von Felix Schibli (Leiter des Amtes für Landwirtschaft, welchem der Veterinärdienst untergestellt ist):

  • Die sofortige und vollständige transparente Aufarbeitung der Vorkommnisse und die Offenlegung der Abläufe im Fall Ramiswil.
  • Die schnellstmögliche Verbesserung der Kontrollmechanismen und der Ressourcen des Veterinärdienstes.
  • Die Einführung von verbesserten Strategien, wie zum Beispiel engmaschigere und strengere Kontrollintervalle bei Verdachtsfällen auf Verstösse gegen das Tierschutzgesetz und Tierschutzmeldungen.

Herr Schibli, sorgen Sie dafür, dass sich eine solche Tragödie nicht wiederholt!

Warum ist das wichtig?

Die geforderte transparente Aufarbeitung des Falls Ramiswil umfasst insbesondere die Beantwortung folgender Fragen:

  • Wann wurden welche Meldungen über Missstände auf dem betreffenden Hof eingereicht?
  • Wann fanden welche Kontrollen durch den Veterinärdienst statt?
  • Wie lauteten die Befunde bei vergangenen Kontrollen?
  • Welche Massnahmen wurden angeordnet und überwacht?
  • Wann war die nächste Kontrolle geplant – und warum kam es offenbar erst vier Monate nach der letzten Meldung von Tierschützer*innen zur nächsten Kontrolle? [4]
  • War die Einschläferung der Tiere wirklich die einzige Lösung? [3,4,5]

Zu den Prozessen und Richtlinien des Veterinärdienstes ergeben sich zusätzlich folgende Fragen:

  • Wie konnte sich die Situation in so kurzer Zeit von “unauffällig” zu ”katastrophal” entwickeln? Warum eskalierte die Situation trotz mehrfacher Kontrollen so schnell? [3,5,6]
  • Welche internen Protokolle oder Abläufe haben versagt oder waren unzureichend?
  • Gab es Anzeichen für wirtschaftliche [4] oder anderweitige Probleme der Tierhalterin, und wenn ja, wie wurden diese berücksichtigt?

Die geforderte schnellstmögliche Verbesserung der Kontrollmechanismen und der Ressourcen des Veterinärdienstes sowie die Einführung von verbesserten Strategien umfasst dabei insbesondere die Veröffentlichung der Erkenntnisse („Learnings”) aus der Aufarbeitung. Der Hinweis auf „Datenschutz“ darf dabei nicht verhindern, dass das grosse öffentliche Interesse an einer Klärung berücksichtigt wird [7]. Mindestens die grundsätzlichen Abläufe und Fehleranalysen müssen öffentlich zugänglich gemacht werden.

Das Veterinäramt muss seiner Verantwortung und Pflicht nachkommen können, und Tiere effektiv schützen. Es darf nicht auf die Beharrlichkeit engagierter Bürger*innen ankommen, wenn es um die Kontrolle und damit allfällig einhergehende Bestrafung von Missständen in der Tierhaltung geht. Das Amt für Landwirtschaft des Kantons Solothurn muss verlässliche Prozesse entwickeln, welche die Einhaltung des Tierwohls gemäss Schweizer Recht in allen Tierhaltungsbetrieben sicherstellt. Das tragische Fallbeispiel Ramiswil zeigt, dass die Strukturen und Prozesse des Veterinärdienstes Mängel aufweisen, die eine angemessene Nachverfolgung und Bekämpfung von Verstössen gegen das Tierschutzgesetz behindern.


*****
Quellen:
[1] Solothurner Zeitung (10.11.25): Tötung von 120 Hunden lässt auch Behörden nicht kalt: «Wenn so etwas passiert, belastet uns das sehr»
[2] SRF (08.11.25): Diese Tierhaltungsskandale bewegten die Schweiz
[3] SRF (09.11.25): Kantonstierärztin: «So etwas erlebe ich hoffentlich nie wieder»
[4] Blick (09.11.25): «Behörden haben weggeschaut»
[5] Blick (09.11.25): «Ich habe die Tiere selber gesehen»
[6] Watson (10.11.25): 120 verwahrloste Hunde auf Hof in Ramiswil SO eingeschläfert – das ist passiert
[7] Kanton Solothurn, Tierschutzmeldungen (Stand 10.11.25)


4500 Solothurn, Schweiz

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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