An: Möglich machen können es vor allem Prämienzahlende ohne freie Arztwahl. Wer Hausarzt-, HMO- oder Telmed-Modelle nutzt, spart Kosten, ist aber dennoch von steigenden Prämien betroffen, ohne diese Leistungen selbst zu beanspruchen.

Abschaffung der freien Arztwahl in der obligatorischen Grundversicherung

Freie Arztwahl: Luxus für Spezialärzte, Kosten für alle, auch Versicherte mit CHF 2’500 Franchise zahlen die Zeche.
Sehr geehrte Frau Bundesrätin Baume-Schneider 

Die freie Arztwahl innerhalb der Grundversicherung verursacht nachweislich erhebliche Mehrkosten und führt zu strukturellen Ungleichheiten im Gesundheitssystem. Von Solidarität kann hier keine Rede sein. Die vorgeschlagene ersatzlose Abschaffung soll Effizienz und Kostendisziplin fördern, ohne den Zugang zur medizinischen Grundversorgung oder die Qualität der Leistungen zu beeinträchtigen.


Die Grundversicherung muss wieder das leisten, wofür sie geschaffen wurde: eine solide, effiziente und bezahlbare medizinische Basisversorgung für alle. Luxus gehört nicht in die Grundversicherung.  Eine mögliche Option besteht darin, die uneingeschränkte freie Arztwahl auf die freiwilligen Zusatzversicherungen zu beschränken. Wer weiterhin freie Arztwahl wünscht, trägt die Kosten selbst und belastet damit ausschliesslich das eigene Portemonnaie
 
 
Die am 27.10.2025 beschlossenen 38 Kostendämpfungsmassnahmen (vgl. Medienmitteilung des Bundes: https://www.news.admin.ch/de/newnsb/RxNnIGfBiQIRMoqCkJP-B) optimieren vor allem bestehende Strukturen. Die ersatzlose Abschaffung der freien Arztwahl in der Grundversicherung würde hingegen unkoordinierte Behandlungen, Doppeluntersuchungen und Überversorgung direkt verhindern und bietet damit ein wesentlich grösseres Sparpotenzial.


In diesem Zusammenhang interessiert mich besonders Ihre persönliche Einschätzung zur Idee der Petition. Zudem würde ich, selbstverständlich freiwillig gerne erfahren, welches Grundversicherungsmodell Sie und Ihre Bundesratskolleginnen und -kollegen selbst gewählt haben. 


Darüber hinaus ersuche ich Sie um Ihre Stellungnahme zu folgenden Punkten:
 
  1. Aus welchen Gründen wurde das Thema der freien Arztwahl in der obligatorischen Grundversicherung bislang von der Politik und insbesondere vom Bundesrat nicht aktiv als struktureller Kostentreiber aufgegriffen?
       2. Wie beurteilen Sie die Möglichkeit, dass Krankenkassen künftig in der         
           obligatorischen Grundversicherung ausschliesslich koordinierte
          Versicherungsmodelle
(Hausarzt-, HMO- oder Telmed-Modelle) anbieten,
           ohne uneingeschränkte freie Arztwahl?
       3. Wie viele Personen sind derzeit in der obligatorischen Grundversicherung mit
          freier Arztwahl
versichert, und welche jährlichen Mehrkosten entstehen
           dadurch im Vergleich zu koordinierten Modellen? 
      4. Die am 27. Oktober 2025 beschlossenen 38 Kostendämpfungsmassnahmen
          (vgl. Medienmitteilung des Bundes: https://www.news.admin.ch/de/newnsb/
          RxNnIGfBiQIRMoqCkJP-B
) zielen primär auf Optimierungen innerhalb des
          bestehenden Systems ab. Weshalb wird aus Sicht des Bundesrats eine
         grundlegende strukturelle Reform, wie die ersatzlose Abschaffung der freien
        Arztwahl in der obligatorischen Grundversicherung
, welche unkoordinierte
         Behandlungen, Doppeluntersuchungen und Überversorgung wirksam reduzieren
         könnte, nicht als prioritäre Sparmassnahme geprüft?

Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und bitte um eine zeitnahe Rückmeldung zu meiner Anfrage. 
 
 
Mit vorzüglicher Hochachtung 

Ywan Schürmann, Egerkingen 

Warum ist das wichtig?

 Andere sollten sich der Kampagne anschliessen, weil das aktuelle System ineffizient und ungerecht ist. Wer bewusst auf freie Arztwahl verzichtet und koordinierte Modelle nutzt, trägt bereits Verantwortung, zahlt niedrigere Prämien und spart dem Gesundheitssystem Kosten. Gleichzeitig werden diese Versicherten indirekt gezwungen, die Mehrkosten der Personen mit freier Arztwahl, die Fachärzte ohne Koordination aufsuchen und Doppeluntersuchungen verursachen, zu tragen.

Die Kampagne fordert eine Reform, die fair, kosteneffizient und solidarisch ist. Unterstützung lohnt sich, weil die Verantwortung nicht nur beim Einzelnen liegen darf, sondern das System insgesamt an die Realität der Versicherten angepasst werden muss. 

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