An: Gemeinderat und Planungskommission

Nein zur Aufzonung in Deitingen – Wohnqualität erhalten!

Wir, die unterzeichnenden Einwohnerinnen und Einwohner von Deitingen, sprechen uns entschieden gegen die geplante Aufzonierung der Wohnzone W2 in die neu vorgesehene Zone W3/W3r aus.

| Bezeichnung | W2 (bisher) | W3r(neu) | W3(neu)
| Maximal Geschosszahl | 2G | 3G | 3G
| Max Fassadenhöhe | 7.5m | 9m | 10.5m
| Max Gesamthöhe | 12m | 13.5m | 15m
| Überbauungsziffer | Max 35% | Max 35% | Max 35%

Warum ist das wichtig?

Unsere Beweggründe:

1. Schutz des Ortsbildes und der Lebensqualität
Die geplante Aufzonierung sieht eine Erhöhung der zulässigen Gebäudehöhe und Geschosszahl vor. Dies würde zu höheren, massiveren Bauten führen, die das bestehende Ortsbild, sowie die Demographie nachhaltig verändern. Deitingen zeichnet sich durch eine harmonische, flachere «Einfamilienhaus» Bauweise aus – diese Qualität droht mit der neuen Zonierung mittelfristig verloren zu gehen.

2. Unverhältnismässige Verdichtung in gewachsenen Wohnquartieren
Die betroffenen Gebiete sind gewachsene Wohnquartiere, die bisher von zweigeschossigen Bauten geprägt sind. Die geplanten Änderungen ermöglichen deutlich grössere Gebäudevolumen, was zu einer übermässigen Verdichtung führt. Dies hat Auswirkungen auf Lichtverhältnisse, Privatsphäre und Nachbarschaftsverhältnisse.

3. Innenentwicklung ja – aber gezielt und mit Augenmass
Wir befürworten eine sinnvolle und sorgfältige Innenentwicklung, die bestehende Bauten respektiert und sich ins Ortsbild einfügt. Die aktuell vorgesehenen Änderungen der Zonenvorschriften gehen jedoch zu weit und schaffen neue Probleme, insbesondere für Nachbarliegenschaften, die in ihren Rechten und ihrer Wohnqualität beschnitten werden.

4. Gleichbehandlung
Diese Aufzonierung wird mit der Aussage begründet, dass sich in den entsprechenden Zonen bereits einige Gebäude befinden, welche nicht W2 Zonenkonform sind und daher für Um- und Ausbauten blockiert sind. Zugleich stellen wir aber fest, dass dies Aufzonierung dieses Problem nur in Teilbereichen der Gemeinde angeht und auch mit der geplanten Umzonung weiterhin Gebäude bestehen, welche nicht W2 konform sind und damit eine Ungleichbehandlung erfahren.

5. Belastung der Infrastruktur und planerische Herausforderungen
Eine stärkere bauliche Verdichtung durch die Aufzonierung hat direkte Auswirkungen auf die bestehende Infrastruktur. Eine erhöhte Bevölkerungsdichte führt zu einer Mehrbelastung von Strassen, Wasser- und Abwassersystemen sowie der öffentlichen Versorgung. Ebenso kritisch wirkt sich dies auf die Schulraumplanung aus: Aktuell steht die Gemeinde vor der Herausforderung, den Schulraum im Rahmen der Schulraumplanung neu zu konzipieren.  Zusätzliche Bau- und Wohneinheiten, welche nicht Bestandteil der bisherigen Planung waren, können daher bereits kurz oder mittelfristig zu neuen Engpässen führen. Eine vorschnelle Aufzonierung ohne eine gesamtheitliche Betrachtung der Infrastrukturfolgen ist deshalb, aus unsere Sicht, problematisch.

Unsere Forderungen:
Wir fordern den Gemeinderat auf:

  • die geplante Aufzonierung der Zone W2 in W3/W3r abzulehnen,
  • die bestehenden Zonenvorschriften beizubehalten,
  • und sich für eine behutsame, quartierverträgliche Innenentwicklung im Sinne des Erhalts der Lebensqualität in Deitingen einzusetzen.
Deitingen, Schweiz

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