Keine Rheinbadi in Sisseln

Gemäss dem Kantonalen Nutzungsplan zum Schutz der Rheinuferlandschaft (Kt NP Rheinuferlandschaft) soll auf der Parzelle Nr. 1287 In Sisseln eine Rheinbadi gesichert werden. 
Mit der geplanten Rheinbadi würde erheblicher Lebensraum und damit Lebensqualität für Flora und Fauna zerstört werden.

Natur pur
Die Parzelle Nr. 1287 sowie die östlich angrenzenden Parzellen bieten im jetzigen Zustand für Natur, Tier und Mensch ein friedliches Zusammenleben. Wildtiere kreuzen das Gebiet sowie die Grenze nach Deutschland; Vögel und Wassertiere nisten: Junge Schwäne, Entenfamilien, auch seltene Vogelarten wie der Eisvogel können beobachtet und studiert werden. Mit etwas Glück sind auch Biber zu sehen. Die IST-Situation bietet Flora und Fauna ein ideales Umfeld hinsichtlich Lebensraum und Biodiversität.

Nicht zu unterschätzen ist das Gebiet als wichtige soziale Begegnungszone für viele Hunde und Hundefreunde.

Rheinbadi

Die Parzelle 1287 für die geplante Rheinbadi ist entgegen der Aussage der Gemeinde Sisseln im Bebauungsentwurf „Sisslerfeld“ und im „Rheinuferschutzdekret“ nicht erschlossen! Gegen das Baugesuch „Sanierung Hinterdorfstrasse“, welche die Erschliessung dieser Parzelle 1287 beinhaltet, laufen seit Juli 2023 acht Einspracheverfahren sowie eine Sammeleinsprache mit über 90 Unterschriften.

Uns ist keinerlei Bedürfnis nach einer Rheinbadi bekannt!

 

Zur geplanten Rheinbadi besteht keine Zufahrt und es gibt keine Parkplätze. Die immer wieder ins Spiel gebrachten Plätze beim Hallenbad werden inzwischen für Schulhaus, Kindergarten, Spielplatz, Turnhalle, Gemeindehaus, Begegnungszone, Friedhof und Kirche genützt. 

Es sind jetzt schon viel zu wenig Parkplätze vorhanden.

 

Wie bekannt aus unseren Nachbargemeinden, welche heute schon Rheintreppen sowie Begegnungszonen am Wasser bieten, gibt es immer wieder Probleme mit Littering sowie Lärmemissionen bis hin zu Polizeieinsätzen. Entsprechendes konnte in regionalen Zeitungen mehrmals gelesen werden.

 Die geplante Rheinbadi würde im ruhigen Bereich vom alten Dorfkern erhebliche Lärmemissionen erzeugen und auch die Lebensqualität einschränken.

 

Der Bereich „Bode“ wird heute in sehr seltenen Fällen als Liegewiese genutzt; Die Rheinschwimmer haben an verschiedenen Stellen über Steintreppen Zugang zum Rhein.

 

Unmittelbar östlich der Parzelle 1287 mit der geplanten Rheinbadi befindet sich der Wildtierkorridor Schweiz/Deutschland. 

 

Im Plan tangieren sich die beiden Sektoren nicht. Tiere kennen die Grenze nicht und würden in jedem Fall durch den Lärm gestört.

Zwischen der Parzelle 1287 der geplanten Rheinbadi und dem Wildtierkorridor werden regelmässig Wildtiere beobachtet. Die Spuren sprechen für sich.

Wie Kanton und Gemeinde bekannt ist, befindet sich auf der gleichen Strecke wo das Rheinschwimmen geplant ist, eine vom Regierungspräsidium Freiburg (Deutschland) seit 1992 bewilligte und gekennzeichnete Wasserskistrecke.

Jeder, der schon einmal mit einem Motorboot – selbst mit einem Ruderboot oder Kanu – gegen Abend den Rhein heruntergefahren ist, weiss, was er gegen Westen sieht: Nichts! Vor dem Boot spiegelt und glitzert es so stark, dass der Bootsführer keine fünf Meter weit sieht.

Jemand, der parallel zu einer Wasserskistrecke eine Schwimmstrecke in einem Fluss plant oder baut, handelt in unseren Augen grobfahrlässig und verantwortungslos.

  

Auf der geplanten Schwimmstrecke bestehen erhebliche Gefahren wie:
Schiffsteg und Boote der Pontoniere, Schiffsteg Rheinschiffahrt, Schiffsteg für private Boote; über den Rhein gespannte Seile mit herabhängenden Durchfahrten sowie ein Umfahrungspfeiler der Pontoniere; ca. 280m ohne Ausstiegsmöglichkeit (Betonmauer).

Mit welchen Kosten werden die Gemeinden, insbesondere Sisseln belastet?

Sisseln leistet mit dem Hallenbad, welches jährlich ein Defizit von CHF 500‘000 (2022) und mehr (2023) generiert, einen genügend grossen Anteil für das Schwimmen im Fricktal.

Die Bewohner von Sisseln haben anlässlich des Treffens vom 01.02.2024 „Sisseln plaudert über das Hallenbad“ mit überwältigendem Mehr für ein Bestehen desselben gestimmt und zudem ihre Bereitschaft gezeigt, künftig ein jährliches Defizit von CHF 500‘000 und mehr zu unterstützen.

 
  

Die auf der Parzelle Nr. 1287 angedachte Rheinbadi inklusive Liegewiese sowie die Rheinschwimmstrecke ist aus der Planung zu nehmen.

Die momentane Situation ist so zu belassen. Zum Schutz unserer Natur.