An: Bundesrat Alain Berset
Dringlicher Aufruf: Menschen mit Behinderungen müssen bei Triagen geschützt werden
🇮🇹Versione italiana: https://act.campax.org/p/appello-urgente-triage
🇫🇷Version française: https://act.campax.org/p/appel-urgent-triage
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Sehr geehrter Bundesrat Alain Berset
Die Pandemie spitzt sich in der Schweiz weiter zu: Spitäler haben wegen der Omikron-Welle die höchste Alarmstufe ausgerufen und bereiten sich auf Triagen vor. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundesrates warnte bereits in der Woche vor Weihnachten, dass die Intensivstationen überlastet und zu wenige Betten zur Verfügung stehen könnten.
Angesichts der dramatisch steigenden Fallzahlen und den überlasteten Spitälern rufen die Unterzeichnenden des offenen Briefs den Bundesrat auf, umgehend konkrete Massnahmen zu ergreifen, um Menschen mit Behinderungen bei der Gesundheitsversorgung in der COVID-Krise und insbesondere bei Triagen nicht zu diskriminieren.
🇫🇷Version française: https://act.campax.org/p/appel-urgent-triage
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Sehr geehrter Bundesrat Alain Berset
Die Pandemie spitzt sich in der Schweiz weiter zu: Spitäler haben wegen der Omikron-Welle die höchste Alarmstufe ausgerufen und bereiten sich auf Triagen vor. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundesrates warnte bereits in der Woche vor Weihnachten, dass die Intensivstationen überlastet und zu wenige Betten zur Verfügung stehen könnten.
Angesichts der dramatisch steigenden Fallzahlen und den überlasteten Spitälern rufen die Unterzeichnenden des offenen Briefs den Bundesrat auf, umgehend konkrete Massnahmen zu ergreifen, um Menschen mit Behinderungen bei der Gesundheitsversorgung in der COVID-Krise und insbesondere bei Triagen nicht zu diskriminieren.
Warum ist das wichtig?
Die Schweiz braucht dringend rechtliche Grundlagen für Triage-Entscheidungen, die auch sicherstellen, dass Menschen mit Behinderung nicht diskriminiert werden. Dazu müssen die bestehenden Richtlinien der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) in den Spitälern verbindlich umgesetzt werden. Die Richtlinien halten klar fest, dass zur Verfügung stehende Ressourcen ohne Diskriminierung zu verteilen sind.
Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen sowie deren Angehörige und Familien befürchten mehr und mehr, dass es bei Triage-Entscheidungen zu schwerwiegenden Diskriminierungen kommen könnte, weil im Spital die Überlebenschance von Menschen mit Behinderungen fälschlicherweise zu niedrig eingeschätzt wird.
Die Lebenssituationen von Menschen mit Behinderungen werden schon heute sehr oft falsch beurteilt, wie die zu recht kritisierte Praxis der IV-Gutachten zeigt. Wenn solche Beurteilungen zu falschen medizinischen Entscheidungen führen, hat das schwerwiegende Konsequenzen für das Leben und die Gesundheit von Menschen mit Behinderungen.
Nach Kritik von Behindertenorganisationen hat die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften 2020 bereits die Kriterien zur Triage von intensivmedizinischen Behandlungen bei Ressourcenknappheit angepasst. Die Triage-Richtlinien ersetzen aber keine rechtliche Grundlage, wie der Dachverband Inclusion Handicap kürzlich in einem SRF-Beitrag deutlich gemacht hat.
Mit bestem Dank für Ihre Aufmerksamkeit und im Vertrauen, dass der Bundesrat und das Parlament in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen die Gesundheit der Bevölkerung als höchste Priorität behandeln werden, verbleiben wir mit freundlichen Grüssen.
Für Medienanfragen:
Islam Alijaj, Präsident Verein Tatkraft, [email protected], +41 76 349 60 16 (Direkt-Messages bevorzugt)
Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen sowie deren Angehörige und Familien befürchten mehr und mehr, dass es bei Triage-Entscheidungen zu schwerwiegenden Diskriminierungen kommen könnte, weil im Spital die Überlebenschance von Menschen mit Behinderungen fälschlicherweise zu niedrig eingeschätzt wird.
Die Lebenssituationen von Menschen mit Behinderungen werden schon heute sehr oft falsch beurteilt, wie die zu recht kritisierte Praxis der IV-Gutachten zeigt. Wenn solche Beurteilungen zu falschen medizinischen Entscheidungen führen, hat das schwerwiegende Konsequenzen für das Leben und die Gesundheit von Menschen mit Behinderungen.
Nach Kritik von Behindertenorganisationen hat die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften 2020 bereits die Kriterien zur Triage von intensivmedizinischen Behandlungen bei Ressourcenknappheit angepasst. Die Triage-Richtlinien ersetzen aber keine rechtliche Grundlage, wie der Dachverband Inclusion Handicap kürzlich in einem SRF-Beitrag deutlich gemacht hat.
Mit bestem Dank für Ihre Aufmerksamkeit und im Vertrauen, dass der Bundesrat und das Parlament in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen die Gesundheit der Bevölkerung als höchste Priorität behandeln werden, verbleiben wir mit freundlichen Grüssen.
Für Medienanfragen:
Islam Alijaj, Präsident Verein Tatkraft, [email protected], +41 76 349 60 16 (Direkt-Messages bevorzugt)