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An: An den Grossen Rat und den Regierungsrat Basel-Stadt

Diskriminierungsfreie Schulen

Diese Kampagne wurde beendet.

Die Schule hat einen enormen Einfluss auf Kinder und Jugendliche. Deshalb ist es wichtig, dass in der Schule keine Geschlechterstereotype oder rassistische Klischees reproduziert werden (1). Die Schulbehörden sind gefordert, ihre Verantwortung für Geschlechtergerechtigkeit und zeitgemässe Rollenbilder sowie für einen von Rassismus befreiten Raum wahrzunehmen.

Die Forderungen der Petition:
• die Schaffung einer neuen Fachstelle mit dem Auftrag Diskriminierungsformen an Basler Schulen zu benennen und Massnahmen für eine diskriminierungsfreie Schule aufzuzeigen. Die Fachstelle fungiert weiter als Ansprechstelle bei diskriminierenden Vorfällen. Gender- und Rassismusfragen sollen nicht nur inhaltlich im Unterricht Platz finden, sondern auch in die Prozesse von Schulentwicklungen eingebunden werden. (2)

• den Einbezug dieser Fachstelle in die Diskussionen um neue Lehrmittel. Sie gibt Empfehlungen im Bezug auf Diskriminierung und Vielfalt an die Volksschulleitung und den Erziehungsrat ab.

• dass Lehrpersonen regelmässig kostenlose Weiterbildungen rund um Geschlechtergerechtigkeit, Rassismus und Diskriminierung angeboten werden.

• dass Ansprechperson(en) für Diskriminierungsfragen an jeder Schule ernannt werden und im Austausch zur Fachstelle stehen (s. Punkt 1).

• dass der Vorsteher des Erziehungsdepartements, Regierungsrat Conradin Cramer, zum einen sicherstellt, dass diese Forderungen zügig umgesetzt werden. Zum anderen sollen Personen aus allen Gremien der Volksschule (Elternrat, Schulrat, Erziehungsrat und Schulkonferenzen), der Volksschulleitung, Schulleitungen, der Schulsozialarbeit und der Bildungs- und Kulturdirektion des Grossen Rat mit einbezogen werden.

• dass der Kanton Basel-Stadt öffentlich Haltung gegen Diskriminierung an Basler Schulen bezieht und eine eigene Vision einer diskriminierungsfreien Zukunft für Basler Schulen formuliert. Diese Vision soll im Basler Schulblatt publiziert werden.

Diese Forderungen haben einen intersektionalen Anspruch. Intersektionalität anerkennt verschiedenste Diskriminierungsformen, z.B. Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe, körperlichen Normen, Religionen, sozialer Stellung oder Alter.

Warum ist das wichtig?

Zwar sind die Themen Geschlechtergerechtigkeit und Rassismus im Lehrplan 21 verankert, aber es ist noch immer der einzelnen Lehrperson überlassen, was im Schulalltag aufgenommen wird und was nicht. Viele Lehrpersonen verstärken zudem Stereotype mit ihrem Verhalten, ihrer Sprache, ihrer Beurteilung (3) und der Auswahl der Lehrmittel. Die Inhalte zeichnen sich nach wie vor durch eine männliche sowie eine weisse (4) Vorrangigkeit aus.
Spätestens seit dem Feministischen Streik vom 14. Juni 2019 und den zahlreichen Black Lives Matter-Protesten im Jahr 2020 ist klar: Die gesellschaftliche Forderung nach einer konsequenten Einführung und Umsetzung einer Gender-Agenda und antirassistischer Schulbildung ist gross. Es ist an der Zeit, nächste konkrete Schritte in Richtung einer geschlechtergerechten und von Rassismus freien Schule zu machen! Wir stützen uns auf die Empfehlungen diverser Fachgutachten und nicht zuletzt auf unsere Bundesverfassung (5) - diskriminierungsfreie Schulen, jetzt!

Fussnoten
(1) Die Schule ist der am zweithäufigsten genannte Ort, wenn es um rassistische Erfahrungen geht.
Gina Vega (humanrights.ch), Marianne Aeberhard (humanrights.ch), Alma Wiecken (EKR): Rassismusvorfälle aus der Beratungspraxis. Bern: Verein humanrights.ch, Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR), April 2020, S. 11, https://www.ekr.admin.ch/pdf/Rassismusbericht_19_D.pdf, 07.08.2020

(2) Burren, Susanne; Schlegel, Felicia & Rüefli, Martina: Geschlecht in schulischen Lehrplänen - Massnahmen für einen geschlechtergerechten Unterricht. Brugg-Windisch: PH FHNW, März 2015, S. 6; vlg. auch den Leitfaden der deutschen Antidiskrimierungsstelle des Bundes, “Diskriminierung an Schulen erkennen und vermeiden” https://www.antidiskriminierungsstelle.de/SharedDocs/Downloads/DE/publikationen/Leitfaeden/Leitfaden_Diskriminierung_an_Schulen_erkennen_u_vermeiden.pdf?__blob=publicationFile&v=2, 8.06.2020

(3) Meike Bonefeld, Katja Barbara Bär: Max versus Murat: schlechtere Noten im Diktat für Grundschulkinder mit türkischem Hintergrund. Universität Mannheim, 23.06.2018,
https://www.uni-mannheim.de/newsroom/presse/pressemitteilungen/2018/juli/max-versus-murat-schlechtere-noten-im-diktat-fuer-grundschulkinder-mit-tuerkischem-hintergrund/, 07.08.2020.

(4) “Weiss sein bedeutet, Privilegien und Macht zu besitzen, wie zum Beispiel das Privileg, sich nicht mit Rassismus auseinandersetzen zu müssen.”
Diversum: Diversum Wörterbuch, Juli 2020, siehe Buchstabe W.

(5) Bundesverfassung Art. 8 BV: https://bv-art.ch/8, 14.06.2020.

Wie die Unterschriften übergeben werden

Die Petition wird am 12. November 2020, dem nationalen Zukunftstag, übergeben.

Basel-Stadt, Schweiz

Maps © Stamen; Data © OSM and contributors, ODbL

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2020-10-02 15:54:20 +0200

1,000 Unterschriften erreicht

2020-08-12 22:07:01 +0200

500 Unterschriften erreicht

2020-08-10 21:57:17 +0200

100 Unterschriften erreicht

2020-08-10 21:08:58 +0200

50 Unterschriften erreicht

2020-08-10 19:16:26 +0200

25 Unterschriften erreicht

2020-08-10 13:51:20 +0200

10 Unterschriften erreicht